Die Tabletts sind schnell leer

Der Regionalmarkt in Bernkastel-Kues hatte einen Schutzengel. Kühl war es, aber es regnete nicht. Deshalb gab es nur zufriedene Gesichter und die Hoffnung auf noch mehr Regionalbewusstsein.

Bernkastel-Kues. "Es regnet nicht. Das ist die gute Nachricht." Da untertreibt Klaus Reitz (Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel) etwas. Dass der Himmel seine Schleusen entgegen allen Ankündigungen nicht öffnet, ist sicher die wichtigste Meldung des Tages in Bernkastel-Kues. Davon profitieren nicht nur der Regionalmarkt, den Reitz zusammen mit der ehemaligen Gebietsweinprinzessin Kristina Klaß moderiert, sondern auch der verkaufsoffene Sonntag und die traditionelle Michaelskirmes.

Aber es gibt noch weitere gute Nachrichten. Beispielsweise die, dass die Region über erstklassige Erzeuger von regionalen Produkten verfügt. Wahrscheinlich mehr als viele Leute glauben.

Der dritte Regionalmarkt auf dem Forumsplatz hat, wie seine Vorgänger, die Aufgabe, den Besuchern die regionalen Produkte näher zu bringen. Das klappt zum Beispiel schon zwischen einer Reihe von Gastronomen und diversen Direktvermarktern. Die Initiative "Regionale — Erste Wahl" ist dabei Vorreiter. Die Köche und Bäcker organisieren eine kulinarische Reise von den Kelten bis in die Gegenwart. Die Gerichte, die sie unter die Besucher bringen, werden ihnen vom Tablett gerissen.

"Es ist schön, so frische Erzeugnisse zu bekommen, und zwar so wie sie früher hergestellt wurden", lobt Elisabeth Lenssen das Angebot der etwa 50 Marktbeschicker. Dass deren Zahl steigt, zeigt die Attraktivität des Marktes, der auch bei seiner dritten Auflage mehrere tausend Besucher anlockt. "Hier ist die Hölle los", sagt Andreas Hasenstab (Firma Moselgenuss, Neumagen-Dhron), der Öle und Essig aus Traubenkernen anbietet.

"Den Markt müsste es öfter im Jahr geben", wünscht sich Hans A. Sachsenröder, Leiter der Mittelmosel-Touristik und einer der Antreiber von "Regional — Erste Wahl". "Dafür ist der Aufwand zu hoch", schiebt Klaus Reitz dem Ansinnen erst einmal einen Riegel vor. Aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt. Und Hoffnung macht, dass neben dem Forumsplatz das Steillagenzentrum entsteht. Vom frischen Wind, der dort wehen soll, werden auch die regionalen Erzeuger und die Verbraucher profitieren.

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