Die Zukunft des Klosters

KLAUSEN. (fsc) Dorfladen, Bürgerhaus und die Zukunft des Klostergebäudes waren Themen der jüngsten Gemeinderatssitzung in Klausen.

Wie geht es weiter mit dem ehemaligen Kloster der Dominikanerinnen in Klausen? Ist es der geeignete Standort für das Bürgerhaus? Darüber diskutierte der Klausener Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Ortsbürgermeister Alois Meyer stellte zunächst einmal die möglichen Standorte eines Bürgerhauses vor. Bei einem Neubau "auf der grünen Wiese" seien die Kosten kalkulierbarer, man könne die neueste Technik einbauen und hätte bessere sportliche Nutzungsmöglichkeiten. Wenn das Bürgerhaus ins ehemalige Kloster komme, könne man verhindern, dass der Gebäudekomplex weiterhin leer steht und verfällt, und somit den Ortskern aktiv gestalten. Das historische Ambiente biete zudem vielfältige Nutzungsmöglichkeiten wie etwa Veranstaltungen von überregionaler Bedeutung. Alois Meyer erläuterte den baulichen Zustand der einzelnen Klostergebäude und ein mögliches Konzept. Die ehemalige Kapelle ist in einem guten Zustand, der rechts davon angebrachte Bau könnte abgerissen werden und einem Anbau mit einem 20 mal 20 Meter großem Raum weichen. Das zwischen Hauptgebäude und Kindergarten gelegene ehemalige Ökonomiegebäude könnte gastronomisch genutzt werden, das im hinteren Bereich befindliche Wäschereigebäude könnte abgerissen werden und einem Innenhof weichen. Der derzeitige Eigentümer, eine holländische Investorengruppe, bietet den Klosterkomplex zum Verkauf an. Ortsbürgermeister Meyer schlug vor, in den Verkauf einzusteigen. Es entstand eine lebhafte Diskussion. Unkalkulierbare Kosten für die Gemeinde

Mehrere Ratsmitglieder wiesen darauf hin, dass durch einen Kauf unkalkulierbare Kosten auf die Gemeinde zukämen. Die Gebäudetechnik sei nicht mehr auf dem neuesten Stand, Auflagen des Denkmalschutzes könnten die Maßnahmen verteuern. Das unterhalb der Wallfahrtskirche gelegene Hauptgebäude sei die größte Unbekannte in den Überlegungen. Wie könne dieses Gebäude genutzt werden, wie hoch wären die Sanierungskosten? Ein Gedankenspiel sei die Nutzung für betreutes Wohnen, einen konkreten Plan gebe es jedoch nicht. Letztendlich fasste der Gemeinderat den Beschluss, unverbindlich Kaufinteresse zu bekunden und mit den holländischen Eigentümern Verhandlungen aufzunehmen. Kaufgegenstand solle jedoch nicht der gesamte Klosterkomplex sein, sondern nur die Kapelle, der rechtsseitige Anbau und das ehemalige Ökonomiegebäude. Anschließend kam das Thema Dorfladen auf den Tisch. Hier hatte es ursprünglich Überlegungen gegeben, die Bürger über Anteilsscheine an einem solchen Geschäft zu beteiligen. Es gibt nun jedoch eine andere Lösung. Die Kreisverwaltung betreibt ein kreisweites Projekt zur Infrastrukturverbesserung. Im Rahmen dieser Maßnahme tritt die Bürger Service GmbH aus Trier an interessierte Gemeinden heran. Diese Firma eröffnet derzeit in mehreren Orten Dorfläden. Diese Geschäfte erhalten erhöhte Fördermittel, weil sie "Menschen mit Beeinträchtigungen" als Beschäftigte einstellen. Die Gemeinden müssen sich dabei nicht finanziell beteiligen. Dennoch ist die Service GmbH auf die Unterstützung des Ortes angewiesen, damit der Dorfladen in der Bevölkerung auch und genutzt werde. Die Bürger Service GmbH nimmt in den nächsten Tagen Verhandlungen mit potentiellen Vermietern auf. Die Gemeinde will sich bemühen, dass bei der Zusammenstellung des Sortiments regionale Produkte berücksichtigt werden und möglichst wenig Überschneidungen mit dem Backshop im Ortsteil Pohlbach entstehen.

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