Die Zukunft liegt im Holzverkauf

WITTLICH. (noj) Ein umfangreiches Programm hatte der Kreiswaldbauverein bei seiner Jahreshauptversammlung im Casino in Wittlich. Unter anderem erfuhren die Waldbesitzer vieles über Krankheiten von Bäumen und deren Bekämpfung.

Neben der Vermarktung von Holz habe der Kreiswaldbauverein unter anderem auch Tagesfahrten und Motorsägenlehrgänge angeboten. Auf diese Lehrgänge, die auch in diesem Jahr stattfinden sollen, wies auch Geschäftsführer Max Merrem hin und betonte vor allem den Sicherheitsaspekt. Forstdirektor Reinhard Irle ging auf die Reform bei den Forstämtern ein. Er versicherte, dass die Beratung der Waldbesitzer durch die Forstämter und die Förster trotz der Zusammenlegungen der Ämter weiter gewährleistet sei und sogar noch verbessert werden solle. Den allgemeinen Regularien einer Jahreshauptversammlung folgten zwei Fachvorträge. Dr. Wolfgang Schuh, Geschäftsführer des Waldbesitzerverbandes, ging auf die Perspektiven des Kleinprivatwaldes in Rheinland-Pfalz ein.Parzellen oft für Bewirtschaftung zu klein

Von den 800 000 Hektar Gesamtwald in Rheinland-Pfalz seien 215 000 Hektar in Privatbesitz. Bei 250 000 privaten Waldbesitzern seien viele Waldstücke kleiner als ein Hektar und damit häufig schwierig zu bewirtschaften. Hinzu komme das Problem, dass es immer weniger Sägewerke gebe. Außerdem müsse man das Holz heute "just in time" liefern, weil kein Sägewerk mehr Vorräte halten wolle. Dies sei von dem einzelnen Waldbesitzer gar nicht zu leisten. Aus diesen Gegebenheiten schloss Schuh, dass die Zukunft des Waldbauvereines hauptsächlich beim Holzverkauf liegt. Dabei komme es aber auch immer auf das persönliche Engagement der Waldbesitzer an. Sehr ins Detail ging der Vortrag von Dr. Ralf Petercord von der Forschungsanstalt Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz. Er gab Erläuterungen zu Erkrankungen der Buche, zum Borkenkäfer und Schäden durch Mangan bei der Douglasie. Bei der Buche appellierte Petercord an alle Waldbesitzer, schon früh auf Anzeichen der Krankheit Buchenrindennekrose, wie Rindennarben oder Schleimflussflecken zu achten. Seien erst akute Symptome der durch die Buchenwollschildlaus hervorgerufenen Krankheit sichtbar, wie etwa das Aufreißen der Rinde oder deutlicher Pilzbefall, sei der Baum nicht mehr zu retten. Auch zum Thema Käferbefall, das in den nächsten Monaten wieder akut werden kann, hatte Petercord einiges zu sagen. Als Ursachen für den Käferbefall - vor allem in extrem heißen Sommern - nannte er den Wasserstress der Bäume, und damit geringe Abwehrmöglichkeiten sowie ideale Brutbedingungen für die Käfer. Erkennen könne man den Befall durch Löcher in der Rinde und Bohrmehl sowie Harztropfen oder im fortgeschrittenen Stadium Nadelfall. Als Vorbeugung empfahl er unter anderem die Aufarbeitung von befallenen Stämmen.

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