Die drei von der Sprechstunde

Salmtal geht neue Wege: Ab kommender Woche werden der Bürgermeister und die Beigeordneten Sprechstunden im neuen Gemeindebüro anbieten. Außerdem wird der Rat entscheiden, welche Geschäftsbereiche der oder die Beigeordneten übernehmen sollen.

Salmtal. Neuer Chef, neuer Stil: Im April dieses Jahres war Reinhard Berg als Ortsbürgermeister von Salmtal vereidigt worden. Gleich in der ersten Sitzung hat er Neuerungen eingeläutet. Damals hat der Rat beschlossen, dass ein Bürgermeisterbüro für Sprechstunden eingerichtet werden soll.Nun ist es so weit. Ab der kommenden Woche wird Berg im Wechsel mit dem ersten Beigeordneten Peter Scheit im neuen Büro im Pfarrheim, dem ehemaligen Kloster, Sprechzeiten anbieten. Berg ist donnerstags, Scheit dienstags jeweils von 18.30 bis 20 Uhr für die Bürger da. Die Vertretung für beide übernimmt der zweite Beigeordnete Rudolf Monzel.Außerhalb der Sprechzeiten ist immer der Anrufbeantworter, Telefon: 06578/1400, zu erreichen, der täglich abgehört wird. Die Bürger werden gebeten, dort ihren Namen zu hinterlassen, damit ein Rückruf bald möglichst erfolgen kann.Das Trio sieht in der neuen Lösung viele Vorteile. Monzel sagt: "Das Büro ist ein neutraler Ort." Einerseits müssten die Bürger nicht befürchten, dass jemand von der Familie des Bürgermeisters oder Beigeordneten stört. Andererseits habe der Sprechstundenführende auch mehr Ruhe. Für Scheit ist klar: "Die Vertretung des Bürgermeisters ist so leichter möglich. Die Akten stehen an einem festen Ort und müssen nicht mehr hin- und hergeschleppt werden."Geschäftsbereiche in der Gemeinde: Ein Novum

Auch Fax, Computer und Kopierer stünden im zentral gelegenen und barrierefreien Büro bei der Bürgerhalle für die Sprechstunden zur Verfügung. Für Berg ist es auch wichtig, dass durch den Wechsel zwischen Bürgermeister und Beigeordnetem ein Bürger, der mit einem der beiden nicht so gut kann, zum anderen gehen kann.Doch der Wechsel soll den Gemeindechef auch ein Stück weit entlasten.Ein Ziel, das mit einer zweiten Neuerung ebenfalls erreicht werden soll, nämlich mit der Bildung von Geschäftsbereichen. Ein solcher Bereich soll dann von einem der Beigeordneten übernommen werden. Berg erklärt: "Mit dem Wachsen der Gemeinde sind auch die Aufgaben des Bürgermeisters gewachsen. Auf mehrere Schultern verteilt kann die Arbeit schneller abgewickelt werden."Die Einrichtung von Geschäftsbereichen auf Gemeindeebene ist laut Herbert Billen, Sprecher der Verbandsgemeinde-Verwaltung, ein Novum in Wittlich-Land. Billen weiter: "In großen Gemeinden ist sie sicherlich eine Überlegung wert. Mit 2443 Einwohnern ist Salmtal mit Abstand die größte Gemeinde in der VG. Zudem läuft dort auch viel, beispielsweise viele Baumaßnahmen."Billen verweist auf die zweitgrößte Gemeinde Landscheid mit 2042 Bürgern. "Dort gibt es eine andere Arbeitsteilung, dort hat jeder Ortsteil einen Ortsvorsteher."Der Salmtaler Rat hat bereits beschlossen, zwei Geschäftsbereiche zu bilden. Im Gespräch für den einen waren bereits die Themen Jugend und Kultur. Genaueres dazu wird der Gemeinderat bei seiner Sitzung am kommenden Dienstag beschließen.In der Sitzung, die um 18 Uhr in der alten Schule in Dörbach beginnt, wird es auch um mögliche verkehrberuhigende Maßnahmen beim Ausbau der L 50 gehen. Der Ausbau soll laut Landesbetrieb Mobilität in den nächsten Jahren kommen. Die Behörde hat im Vorfeld eine Verkehrszählung empfohlen, über die der Rat ebenfalls debattieren wird.

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