Die einen feiern, andere arbeiten

Bernkastel-Kues · Das Weinfest der Mittelmosel ist eröffnet. Die meisten Besucher genießen es. Um zum Ziel zu kommen und heil wieder nach Hause zu finden, sind Vorkehrungen nötig. Zum Beispiel bei Verkehrsregelung und Sauberkeit. Bewährt hat sich die Brückensperrung für Autos.

Bernkastel-Kues. Keine Frage: In einer nicht einmal 7000 Einwohner zählenden Stadt ist eine Veranstaltung, die an sechs Tagen etwa 200 000 Menschen anzieht, der Höhepunkt des Jahres. Das gilt auch für Bernkastel-Kues, obwohl die Stadt von Ostern bis Ende Oktober täglich von Urlaubern und Tagesgästen überschwemmt wird. Beim am Donnerstagabend eröffneten Weinfest der Mittelmosel wird dieser Dauerzustand aber noch getoppt.
"Das ist für uns das intensivste Wochenende des Jahres", sagt Klaus Herrmann, Leiter der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues. Zu den Spitzenzeiten, vor und nach dem Feuerwerk am Samstagabend und beim großen Festzug am Sonntag werden jeweils etwa 20 Beamte im Einsatz sein.
Auch der städtische Bauhof ist in den kommenden Tagen in voller Stärke präsent. "Für diese Zeit gilt eine Urlaubssperre", sagt Leiter Markus Ruf. Dass die regionalen Bus-, Schiffs- und Taxiunternehmen arbeitsintensive aber gleichzeitig umsatzträchtige Tage vor sich haben, versteht sich von selbst.
Wie viel Rebensaft am Weinfest konsumiert wird, weiß niemand genau. Erfreulich ist aber: Die Leute sind so vernünftig, dass sie sich nicht in alkoholisiertem Zustand hinters Steuer setzen. Zumindest wurde beim Weinfest 2013 niemand erwischt. Kontrolliert, so Klaus Herrmann, werde in den kommenden Tagen natürlich trotzdem. Auch sonst geht es meist friedlich zu. Die Polizei habe vergangenes Jahr am publikumsträchtigen Samstag zwölf Einsätze (Schlägereien, Sachbeschädigungen) verzeichnet, berichtet der Beamte.
Großen Raum nimmt die Verkehrsregelung ein. An vielen Orten vor und in der Stadt werden Polizisten am Samstag und Sonntag die anrollenden Massen lenken - zum Beispiel auf den 4000 Fahrzeuge fassenden Großparkplatz am Kueser Hafen und Flächen im Gewerbegebiet Bernkastel. Von und zu beiden Orten fahren am Samstag und nach dem Umzug am Sonntag Pendelbusse. Die vielen Reisebusse werden von Beamten auf Motorrädern zu den Parkflächen eskortiert.
Allein mit den Polizisten seiner Dienststelle könnte Herrmann die Arbeit nicht bewältigen. Bereitschaftspolizisten und Beamte mit Hund rücken zur Verstärkung an.
Klaus Herrmann ist nicht mit allen Autofahrern froh. Gerade Kues sei am Samstag zugeparkt. Speziell für die Feuerwehr sei dies im Ernstfall ein Graus. Das Ordnungsamt hat zwei Abschleppunternehmen bestellt. Im vergangenen Jahr seien 14 Fahrzeuge abgeschleppt und auf dem Parkplatz am Jugendkulturzentrum abgestellt worden, berichtet der Polizeichef. Kostenpunkt für die Autoesitzer: jeweils 120 Euro.
Bewährt habe es sich die Brücke zwischen Samstag, 17 Uhr, und Sonntagmorgen, 5 Uhr, für den Verkehr zu sperren. "Das war ein Problemort", sagt Herrmann mit Blick auf das Aufeinandertreffen von Autos und weinseligen Fußgängern.
Bewährt hat sich nach Auskunft von Bauhofleiter Markus Ruf auch, dass ein Reinigungstrupp nach Feuerwerk und Umzug leere Flaschen und Scherben einsammelt. Die Container auf der Weinstraße würden ebenfalls genutzt. "Alles ist im grünen Bereich", sagt Markus Ruf. "Wir sind gut aufgestellt", berichtet Klaus Herrmann.
Heute werden um 15.30 Uhr der Rummelplatz und der Kunsthandwerkermarkt (beide auf der Kueser Seite) eröffnet. Um 20.30 Uhr ist auf dem Marktplatz der Empfang mit Krönung der neuen Stadtweinkönigin. Weitere Fotos vom Weinfest finden Sie im Internet unter <%LINK auto="true" href="http://www.volksfreund.de" class="more" text="www.volksfreund.de"%>

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