Die glockenlose Zeit geht bald zu Ende

PIESPORT. Die Sanierung des Glockenturmes der Piesporter St. Michaels-Kirche schreitet voran, die fünf neuen Glocken sind bereits fertig. Die Zeit für ein kirchliches und ein weltliches Fest ist gekommen.

Wenn die Gläubigen die Messe in der Piesporter St. Michaels-Kirche besuchen wollen, müssen sie auf die Uhr schauen, denn die Glocken rufen sie nicht zum Gottesdienst. Seit Mitte Juli ist die Kirche glockenlos. Damals mussten die Glocken entfernt werden, weil bei einer Routine-Untersuchung Risse im oberen Bereich des Glockenstuhles festgestellt worden waren. Die Gremien der Kirche hatten zwischen zwei Möglichkeiten zu entscheiden: Erstens: Der Glockenstuhl wird vom Gemäuer des Turms abgekoppelt. Dazu muss das Geläute verkleinert werden, was mit einem großen Klangverlust einhergeht. Zweitens: Neue kleinere Bronzeglocken werden angeschafft. Der Verwaltungsrat entschied sich für den Kauf von fünf neuen Glocken. Eine von ihnen wurde Ende August, einem alten Brauch folgend, vor der Kirche gegossen. Mittlerweile sind alle Glocken fertig. Pfarrer Matthias Biegel wird sie am Sonntag, 25. Januar, in der Kirche weihen. Dies geschieht im Rahmen einer feierlichen Vesper, die um 15 Uhr beginnt. Anschließend ist in einem Festzelt vor dem Gotteshaus die weltliche Feier mit Kaffee und Kuchen, Spießbraten und Würstchen, Wein und Bier. Dabei helfen alle Ortsvereine mit. Der Erlös dieses Festes ist, wie der Gewinn aus manch anderen Veranstaltungen, für die Finanzierung der neuen Glocken bestimmt. Wann die Glocken ihren neuen Platz einnehmen, steht noch nicht fest. Mit der Fertigung der neuen Glocken ging die Sanierung des Glockenturmes einher. "Er wird in zwei Etappen gebaut", erläutert Helmut Hoffmann, zweiter Vorsitzender des Verwaltungsrates. Ein Teil sei fertig, einige der später übereinander hängenden Glocken könne dort aufgehängt werden. Hoffmann: "Die zweite Etage wird noch gebaut." So lange wird ein Teil der Glocken in der Kirche gelagert. Die alten Glocken haben Piesport auch noch nicht verlassen. Sie stehen bei der Kirche. "Wir würden sie sogar verschenken", sagt Helmut Hoffmann. Aber sie müssten abtransportiert werden, und das verursache Kosten. Die Kosten für die neuen Glocken werden weitgehend durch Spenden und Festerlöse gedeckt. So spenden der Heimat- und Wanderverein und die Frauengemeinschaft je eine Glocke. Die schwerste der fünf Glocken wiegt 1900 Kilogramm, die leichteste 317 Kilogramm. Damit ist die Klangvielfalt gesichert: je schwerer die Glocke, desto dunkler der Ton.

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