Die weiße Flotte ist wieder flott

TRABEN-TRARBACH. Der Frühling ist endlich ins Land gezogen und auch auf der Mosel regt sich wieder Leben: Die weiße Flotte hat ihren Winterschlaf beendet und frisch geputzt und modernisiert schippern die Fahrgastschiffe der Unternehmen Gebr. Kolb OHG (Briedern) und Mosel-Personenschifffahrt/Mosel-Schiffstouristik (Bernkastel-Kues) fortan den Fluss wieder aufwärts und abwärts.

Offiziell wird der Betrieb am Karfreitag eröffnet, aber für alle Unternehmen hat das Geschäft schon vor Ostern begonnen. Die Winterarbeiten seien planmäßig gelaufen, sagt Martin Kolb. Das Streichen der Schiffe habe man allerdings auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, "wenn es wärmer ist". Dafür sind die insgesamt 16 Schiffe der Firma umfassend renoviert worden.Neue Böden, Polster und Theken

"Sie haben neue Böden, neue Polster, neue Theken und teilweise auch neue Maschinen bekommen", sagt Kolb, dessen Schiffe nach der Saison bis in die erste Januar-Woche auf der Mosel gefahren sind. "Danach wurde es zu kalt." Ab 1. Mai werden auch wieder die Tagesfahrten aufgenommen, deren Preise um etwa zehn Prozent angehoben werden mussten wegen des erhöhten Dieselpreises. "Leichte Erhöhungen gibt es auch bei den Tagesfahrten", sagt Kolb. Das Unternehmen beschäftigt 130 Mitarbeiter, darunter sind 30 Schiffsführer. "In Traben-Trarbach und Bernkastel-Kues spielt die Musik", sagt Hans Michels (Mosel-Personenschifffahrt), der mit seinem Neffen Dirk Danielmeier (Mosel-Schiffstouristik) sechs Schiffe auf der Mosel im Einsatz hat. Die Schiffsanleger wurden im Laufe der vergangenen Woche in beiden Orten ausgelegt, die Schiffe von innen und außen gründlich gereinigt. Die Fahrkarten werden nicht teurer. "Ich rate auch immer den Gastronomen, mit den Preisen runterzugehen, dann hätten sie mehr Gäste", sagt Michels. An den Adventswochenenden hatte er Weihnachtsmarktfahrten ab Bernkastel-Kues angeboten. Anfangs seien die einstündigen Rundfahrten gut angenommen worden, später jedoch nicht mehr so gefragt gewesen. "Im Binnenland haben die Leute einfach Angst, im Winter aufs Wasser zu gehen", ist Michels überzeugt. An der Küste sei das anders. 28 Mitarbeiter beschäftigen die Unternehmen, darunter sieben Schiffsführer. Hans Michels rechnet insbesondere im Sommer mit Verzögerungen an den Schleusen. Durch die LKW-Maut seien bereits viele Spediteure aufs Wasser umgestiegen. Dieser Trend werde weiter zunehmen und auf der Mosel werde es immer mehr Frachtschiffe geben. "Wir werden im Sommer ein bisschen kämpfen müssen", befürchtet er.

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