"Dieh Reyla Biberte" — ein lustiges Völkchen

Der Theaterverein "Moselblümchen" Reil bringt jedes Jahr Ende Dezember/Anfang Januar ein Lustspiel auf die Bühne, das stets über 3000 Besucher anlockt. In diesem Jahr gibt es eine Premiere der besonderen Art: Erstmals haben zwei Aktive des Vereins das Theaterstück selbst verfasst.

 Theo Greis (links) und Franz-Josef Butzen haben das Lustspiel „Dieh Reyla Biberte“ geschrieben. Es wird vom 27. Dezember bis 10. Januar acht Mal aufgeführt. TV-Foto: Winfried Simon

Theo Greis (links) und Franz-Josef Butzen haben das Lustspiel „Dieh Reyla Biberte“ geschrieben. Es wird vom 27. Dezember bis 10. Januar acht Mal aufgeführt. TV-Foto: Winfried Simon

Reil. Franz-Josef Butzen und Theo Greis haben in den vergangenen Monaten ihrer Fantasie freien Lauf gelassen. Zusammen haben sie das Lustspiel "Dieh Reyla Biberte" (Biberte stammt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie Vieltrinker) verfasst, das Ende Dezember/Anfang Januar acht Mal in der Schulturnhalle Reil aufgeführt wird. Bislang bediente sich der Theaterverein "Moselblümchen" stets "Profiautoren", deren Stücke mit Titeln wie "Der wahre Jakob", "Die hölzerne Jungfrau" oder "Die Pferdekur" auf zahlreichen Bühnen von Laientheatern gespielt werden. Die Reiler hatten die Stücke stets leicht verändert, mit Reiler Dialekt eingefärbt und so etwas Lokalkolorit eingebracht. Doch diesmal ist es ein original Reiler Stück. Franz-Josef Butzen und Theo Greis haben in vielen Stunden "Dieh Reyla Biberte" geschrieben - ein Stück in drei Akten, das im Jahr 1863 zur Schwelle zur Industrialisierung spielt, das damalige Leben im Dorf zeichnet und mit viel Humor und Witz an eine Zeit erinnert, als es noch keine Autos, keine Eisenbahn und keinen elektrischen Strom gab. Butzen und Greis haben zahlreiche alte Reiler Begriffe in das Stück geschrieben, die die heutige junge Generation kaum noch benutzt. In dem Stück geht es unter anderem um einen Nachbarschaftsstreit, der schließlich vor Gericht landet. Der Bürgermeister tritt auf, Winzer und Winzerinnen, der Pastor, Gemeindediener, ein preußischer Amtsrichter und ein Gendarm. Wie sah damals eine Winzerküche aus, welche Kleidung trugen die Menschen, wie veränderte die Technisierung das bis dahin ärmliche aber beschauliche Leben der Dorfbewohner? Butzen und Greis haben gründlich recherchiert, damit das Stück möglichst lebensecht wirkt. "Es wird lustig", versprechen die Autoren, die auch gemeinsam Regie führen. Probenbeginn für das Stück war Ende September. Seitdem übt die 16-köpfige Truppe zweimal wöchentlich.

Die Vorstellungen des Stücks "Dieh Reyla Biberte" finden statt in der Schulturnhalle Reil. Die Termine: Samstag, 27. Dezember, 20 Uhr; Sonntag, 28. Dezember, 18 Uhr; Freitag, 2. Januar, 20 Uhr; Samstag, 3. Januar, 20 Uhr; Sonntag,. 4. Januar, 18 Uhr; Freitag, 9. Januar, 20 Uhr; Samstag, 10. Januar, 15 und 20 Uhr. Der Eintritt kostet 7 Euro. Kartenvorverkauf: Klemens Schmitz, Telefon 06542/22975.

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