Diskussion um Standort der Wasserschutzpolizei in Bernkastel-Kues

Bernkastel-Kues. · Die Entscheidung gegen einen Verbleib der Wasserschutzpolizeistation in Bernkastel-Kues ist gefallen, glaubt Oppositionsmann Alex Licht. Stimmt nicht, heißt es aus dem Mainzer Innenministerium. Ein Votum werde es frühestens im Februar geben.

Für den CDU-Landtagsabgeordneten Alex Licht ist die Sache klar. Die Wasserschutzpolizeistation in Bernkastel-Kues wird bis Sommer 2017 geschlossen, teilt er mit. Diese Entscheidung habe eine vom Land eingerichtete Arbeitsgruppe getroffen. Sie habe für das geplante Polizeipräsidium Einsatz, Logistik, Technik (PP ELT) die Daten und Zahlen aller Stationen verglichen. Das Ergebnis sehe so aus: Der Standort Bernkastel-Kues wird aufgelöst und in die Station Trier eingegliedert.

Das Boot soll in Bernkastel-Kues bleiben. Beamte sollen Streife fahren - auch am Wochenende. Personell sei das gar nicht machbar, glaubt Licht. "Damit das Ganze nicht nach einer Aktion gegen Bernkastel-Kues aussieht, wird gleichzeitig auch die Station in Cochem geschlossen und in Koblenz integriert", ergänzt er.
Der TV hat beim Innenministerium nachgefragt. "Es ist noch keine Entscheidung über den Bestand der Wasserschutzpolizei Bernkastel-Kues und Cochem gefallen", widerspricht Pressesprecher Michael Maurer dem Brauneberger Abgeordneten.

Die Landesregierung strebe eine Verbesserung der polizeilichen Strukturen an. Maurer: "Dabei sollen zentrale Dienstleistungen landesweit in einem neuen Polizeipräsidium gebündelt werden." Unter anderem werde eine "effiziente und effektive Aufgabenwahrnehmung der Wasserschutzpolizeistationen in Cochem und Bernkastel-Kues geprüft". Die Arbeitsgruppe werde Vorschläge für Umstrukturierungen erarbeiten. Die sich anschließende Prüfphase solle bis Februar abgeschlossen sein. Mit verbindlichen Ergebnissen sei frühestens zu diesem Zeitpunkt zu rechnen.

Mit der möglichen Schließung der Station in Bernkastel-Kues, die einen 80 Kilometer langen Flussabschnitt betreut, haben sich schon der Stadtrat, der Verbandsgemeinderat und der Kreistag Bernkastel-Wittlich befasst. Überall wurden Resolutionen zum Erhalt verabschiedet. Dabei waren sich alle Parteien einig. An der Mittelmosel sei durch Urlauber, Ausflugsschiffe und Flusskreuzfahrtschiffe besonders viel zu tun. Vertreter der SPD wiesen allerdings darauf hin, dass es noch kein Votum gebe. Meinung

Immer trifft es
die Kleinen

In der Region herrscht Einigkeit über die Parteigrenzen hinweg: Die Station der Wasserschutzpolizei muss erhalten bleiben. Doch es dürfte klar sein: Wenn das Land Zuständigkeiten und Aufgaben verschiedener Einrichtungen, wie der Wasserschutzpolizei, bündeln will, trifft es die kleinen Stationen. Da helfen auch keine Resolutionen. Der ländliche Raum wird mal wieder Verlierer sein und weiter abgehängt. Alles in die Zentren! Wann hat diese Devise ein Ende?

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