Diskussionen um den Wegebau

Parallel zur Entscheidung für einen Jugendgemeinderat hat Zeltingen-Rachtig diverse Wegebau-Arbeiten auf den Weg gebracht.

Zeltingen-Rachtig. (urs) Lastwagen-Tourismus hat in den vergangenen Wochen für Ärger in Zeltingen-Rachtig gesorgt. Und das erst recht, als sich heraus stellte, dass Ortsbürgermeister Manfred Kappes davon nichts wusste. Revierförster Rudolf Konrad nutzt daher die jüngste Gemeinderatssitzung, um Licht in das Geschehen zu bringen.

Ziel der Transporte sei nicht gewesen, "belastetes Material zu vergraben", sondern der Ausbau eines Weges im Bruderschaftswald, also nicht im Gemeindewald. Daher habe er auch leider nur den Vorsitzenden der Bruderschaft informiert und nicht den Ortsbürgermeister. Dank der Kooperation mit einem Unternehmer sei das ansonsten 4000 bis 5000 Euro teure Höherlegen des Weges kostenlos gewesen. Das angefahrene Material ist laut Konrad zwar nicht "das allerbeste" — aber es sei "brauchbar".

Winzer haben Vorrang in Weinbergswegen



Der Rat hat zwar vom Grundsatz keine Einwände. Angesichts des Informationsflusses und der zeitweiligen Unbefahrbarkeit des arg matschigen und löchrigen Weges wird die Ausbauqualität allerdings angezweifelt. Künftig wird es daher aufgrund einer Vereinbarung Bestandsaufnahmen geben. Außerdem wird den Winzern, die teils Beschimpfungen der Fahrer ausgesetzt waren, Vorrang in den Weinbergswegen zugestanden.

Für Unmut im Gemeinderat sorgt zudem eine Entscheidung der Unteren Landespflege. Die Wittlicher Behörde hat einer im Zuge der Flurbereinigung geplanten Sohlstein-Entwässerungsrinne im "Langenbergweg" eine Abfuhr erteilt. Für den alten Hohlweg, eine Ausgleichsfläche, müsse Bodendurchlässigkeit gegeben sein.

Laut Heidemarie Schlösser-Arend vom DLR Mosel würde der ergänzende Ausbau der teils vorhandenen natürlichen "Steinschlickung" allerdings das Drei- oder Vierfache kosten. Daher hat sich die Gemeinde für ein "Modelprojekt" mit Rasengittersteinen entschieden. Der Rat pocht allerdings auf eine längere Gewährleistungsfrist von fünf Jahren sowie eine Absicherung für den Reparaturfall. Das Ganze sei schon ein Risiko, verweist Kappes auf die noch unerprobte Ausbauvariante.

Mängel an Gehweg und Rinnenführung



Für Diskussionen sorgt auch die Kabelverlegung für eine neue Trafo-Station in der Brunnenstraße. Die bisherige in der Kehlenbachstraße wird abgebaut. Im Zuge der unterirdischen Verlegung einer 20-Kilovolt-Leitung sind dort Arbeiten in etwas größerem Umfang erforderlich. Denn nicht nur der Gehweg weist laut Kappes Mängel auf, sondern auch die Rinnenführung. Außerdem hätten Fahrbahnabsackungen teils gefährliche Unebenheiten verursacht. Kappes plädiert dafür, das RWE-Angebot, das auch in die Zuständigkeit der Gemeinde fallende Arbeiten beinhaltet, zu akzeptieren.

Einige Räte sehen indes einzig den Stormkonzern in der Pflicht. Die CDU stimme dem Vorhaben in der Sache zu, betonte Oswin Schädler. Allerdings bestehe die Fraktion darauf, in Verhandlungen mit RWE eine Kostensenkung zu erwirken. Mit elf Ja- und fünf Nein-Stimmen sowie einer Enthaltung wurden die Arbeiten auf den Weg gebracht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort