"Licht ins Dunkel" hieß eine Art Märchengeschichte um die Einsamkeit eines Einhorns der saarländischen "Music & Light Produktion". 2003 wurde daraus das Rockmusical "Behind the Wall". Der Grundgedanke des Rock-Musicals, produziert von Christian Müller und seinem 30-köpfigen Ensemble, ist symptomatisch für die heutige Zeit. "Behind the Wall" erzählt von Mauern in unserem Leben, eingefasst in die Geschichte eines alten Mannes und seiner Enkelin. Hans und Carmen fechten einen Generationenkonflikt aus mit den verschiedenen Sichtweisen zwischen Alter und Jugend. Hinzu kommt mangelndes Verständnis und die Einsamkeit des Alters, mit der viele Menschen nicht zurecht kommen und daran zerbrechen. Unterschiedliche Sichtweisen, Intoleranz und Desinteresse haben so eine unsichtbare Mauer entstehen lassen, die nur durch gemeinsames Handeln eingerissen werden kann. Vor diesem Hintergrund ist die Idee von "Behind the Wall" lobenswert und geeignet zum Nachdenken von Jung und Alt über das Problem der Entfremdung. Das Ensemble bringt diese Geschichte in einer manchmal grellen Bühnenshow, aber nie übertriebenen Weise den Zuschauern nahe. Wer die Rockmusik von Pink Floyd liebt, kam bei der Aufführung ebenso auf seine Kosten wie Menschen, die das zeitkritische Geschehen interessiert. Im Mittelpunkt des Musicals, das in Wittlich rund 200 Zuschauer miterlebten, steht der Bau einer gewaltigen Mauer, die symbolisch die Distanz zwischen dem alten Mann und seiner Enkelin darstellt. "Die Einsamkeit ist der beste Zement für die Mauer", freut sich daher der Geist der Mauer. Der Kampf beider Generationen gegen das Nichtverstehen und das Desinteresse ist lang, doch er lohnt sich wie im richtigen Leben und bringt die Mauer zwischen beiden zu Fall. Wittlich war der letzte Aufführungsort in diesem Jahr und Ende der Tour 2005. Im nächsten Jahr "Behind the Wall" zum vorerst letzten Mal auf Tour gehen, vielleicht als Krönung sogar mit einem Auftritt in Berlin. 2007 soll es dann ein neues Projekt geben, dessen Inhalt aber noch nicht verraten wird.