Doppelte Leistung

WITTLICH. (peg) Der Fußballer und die Radfahrerin: Die Duale Oberschule verliert zwei Kollegen, die das Kollegium jetzt schon vermisst. Zum Abschied gab es ein rauschendes Fest zu Ehren der neuen Ruheständler.

Die Dame still und zurückhaltend, fast schüchtern, der Herr extrovertiert, ein Draufgänger, ein echter Fußballer: Beide haben auf ihre Weise Großes für die Duale Oberschule (DOS) geleistet, betonte Schulleiterin Rosemarie Bölinger, die ihren scheidenden Kollegen 1000 gute Wünsche mit auf den Weg gab. Elisabeth "Lisa" Müller und Dieter "Nick" Stephany haben ihre letzte Unterrichtsstunde gehalten. Der aktive Dienst ist beendet, nun kommt der Ruhe- oder Unruhestand - jeder, wie er es mag. Stephany seinerseits beginnt die neue Lebensphase, wie die alte aufhört: mit Sport. "Zum ersten Mal in meinem Leben kann ich im Februar Ski laufen!" In die Dolomiten zieht es ihn, der in sportlicher Hinsicht Bemerkenswertes für die frühere Haupt- und heutige DOS leistete. Seit 1972 begeisterte er, der 1963 als Lehrer in der einklassigen Volksschule in Gladbach begann, ganze Hundertschaften junger Menschen besonders für den Fußball. Stolz zählt er die Namen ehemaliger Schüler auf, die heute ihr Geld mit dem Sport verdienen können, dessen grundlegende Kniffe er ihnen einst beibrachte. Sein junger Kollege Michael Staab, der zumindest teilweise in Stephanys Fußstapfen tritt: "Mir hat besonders imponiert, wie Du nach 40 Jahren in der Schule immer noch mit soviel Eifer und täglichem Engagement bei der Sache warst!" Doch auch von der stillen Dame wissen die Kollegen, allerhand Lobenswertes zu berichten. Die Personalratsvorsitzende Brigitte Petry dichtete liebevolle Zeilen frei nach einem Gedicht von Eugen Roth auf Lisa Müller, die ihr nun immerhin voraus habe, dass sie endlich ausschlafen kann. Und vor allem: Sie muss diese ewig verschwundenen Schlüssel nicht mehr suchen gehen!Ökumene mit Schülern gelebt

Als gutes Beispiel für Naturschutz, der nicht palavert, sondern bei sich selbst beginnt, werde die Schule nun einen Menschen weniger haben: Müller, die oft mit dem Fahrrad unterwegs war, hatte auch schon mal Blumen, Zweige und den Jahreszeiten entsprechende Gestecke mit in die DOS gebracht. Ökumene war für sie kein Diskussionspunkt in abendlichen Sitzungen: Sie habe sie schlicht gelebt und unvergessliche Gottesdienste mit Schülern aller Glaubensrichtungen zelebriert."Es tut mir Leid, dass wir nicht länger zusammenarbeiten dürfen, es hätte mich gefreut", sagte Rosemarie Bölinger beim Überreichen der Urkunden. "Uns auch", kam es aus tiefstem Herzen von Lisa Müller zurück.

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