Dorferneuerung hat Priorität

MONZELFELD. (urs) Sparen schon, aber nicht zu Lasten der Wohn- und Lebensqualität. Mit diesem Grundsatz geht Monzelfeld ins neue Jahr, in dem erneut tüchtig investiert werden soll.

Der Umbau des dieser Tage durchstartenden Monzelfelder Ganztagskindergartens ist noch nicht völlig abgeschlossen, da wendet sich die Gemeinde bereits neuen Aufgaben zu. In diesem Jahr gilt ihr Augenmerk vorrangig Straßenbau und Friedhof. Während für den Ausbau diverser Straßen wie Wiesen- oder Schulstraße im laufenden Haushalt etwa 516 000 Euro vorgesehen sind, wird es in der Raiffeisenstraße wohl erst 2008 losgehen. Der Förderantrag ist laut Ortsbürgermeister Martin Klassen aber bereits auf den Weg gebracht. Im Laufe des Jahres soll sich zudem einiges auf dem Friedhof verändert. Beispielsweise werden alternativ auch Rasenbestattungen ermöglicht. Außerdem wird in das Wegenetz investiert. Unterm Strich ist die Umgestaltung des Friedhofs mit 116 000 Euro veranschlagt. Doch Monzelfeld hat noch sehr viel mehr vor. In der jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat auch die Entwicklung eines Neubaugebietes beschlossen. Nach Ansicht von Klassen ist Bauland für eine Wohngemeinde wie Monzelfeld unverzichtbar. Derzeit habe die Gemeinde "keine Möglichkeit, den Bedarf an Bauland zu befriedigen". Auch Leerstände gebe es im Ort kaum - zumindest abgesehen von Objekten in "baulich fragwürdigem Zustand", die dem Markt nur eingeschränkt zur Verfügung stünden. Angesichts sinkender Kinderzahlen sei es aber ein Dilemma, Familien keine Ansiedlung ermöglichen zu können. Ausschließlich ans Sparen zu denken, hält Klassen jedenfalls für den falschen Weg. "Wenn der Bevölkerungswandel erst einmal vollständig greift, dürfte es zu spät sein für Investitionen." Monzelfeld hat sich als anerkannte Schwerpunktgemeinde daher für die Fortschreibung der Dorferneuerung entschieden. "Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung scheint es mir absolut geboten, die Wohn- und Lebensqualität unseres Ortes zu verbessern", betont Klassen.Steuer- und Gebührensätze werden nicht erhöht

Dass die Gemeinde damit die bisherige Politik fortführt, belegen ihre Schulden. Innerhalb von zwei Jahren sind diese um 450 000 Euro gestiegen. Klassen stellt dem jedoch die parallel dazu getätigten Investitionen gegenüber. Unterm Strich belaufe sich der Eigenanteil der Gemeinde auf 584 000 Euro. Einschließlich erhaltener Zuschüsse oder erbrachter Eigenleistungen summierten sich die Investitionen auf 857 000 Euro, was annähernd dem Doppelten der Neuverschuldung entspreche. Daher sei seiner Ansicht nach jeder einzelne Euro gut angelegt. Dennoch betont Klassen den Willen der Gemeinde, "Einsparpotentiale zu nutzen, wo immer sich solche bieten". Die 1300 Bürger müssen jedenfalls deshalb nicht tiefer als bisher in die Tasche greifen. An den Steuer- und Gebührensätzen wird nicht gerüttelt.

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