Drei Millionen Passagiere unterwegs

Rund 5500 Kinder und Jugendliche im Landkreis Bernkastel-Wittlich werden täglich zwischen Heimatort und Schule sowie Kindergarten transportiert. Kreistag und Ausschuss möchten, dass dies noch reibungsloser vonstatten geht.

Wittlich. Wahre Massen junger Menschen sind täglich unterwegs, um vom Heimat- zum Schulort und wieder zurückzukommen. Wahre Massen von Schülern müssen sich auch manchmal in einen Bus drängen. "Das lässt sich trotz aller Planung nicht immer verhindern", sagt Günter Zimmer. Er ist der zuständige Sachbearbeiter für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und die Schülerbeförderung bei der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich. Schon vor dem Schuljahresbeginn seien diese zu erwatenden Brennpunkte bekannt, die jedoch meist nach einigen Wochen behoben seien.Kontrollen sind an der Tagesordnung

Rund 8500 Kinder und Jugendliche werden täglich durch den Landkreis kutschiert. Das macht pro Jahr 64 600 Linienfahrten. Dass dabei nicht immer alles so läuft wie gewollt, versteht sich beinahe von selbst. Günter Zimmer hat ermittelt, dass im vergangenen Jahr rund 240 Beschwerden, Anfragen und Hinweise bei der Verwaltung, den Schulen und den Busbetrieben eingegangen sind. Aus Erfahrung weiß der Sachbearbeiter, dass sich die Situation in den Schulbussen normalerweise nach einer Eingewöhnungszeit normalisiere. Kontrollen der Schulbusse sind trotzdem an der Tagesordnung. Dazu ist Zimmer während des ganzen Schuljahres im Kreisgebiet unterwegs. Kontrolliert werde der Schülertransport unter anderem auch von der Polizei. Dies sei wohl mit ein Grund dafür, dass es in den vergangenen Jahren im Landkreis nahezu ausnahmslos glimpflich verlaufende Unfälle mit Schulbussen gegeben habe. Dass der Transport der Kinder und Jugendlichen trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ein heikles Thema ist, ist der Kreisverwaltung natürlich bekannt. Anfang Dezember hat der Kreisausschuss zudem der Verwaltung aufgegeben, ein standardisiertes Beschwerdemanagement einzurichten. außerdem soll es zum Schuljahresbeginn eine Schwachstellenanalyse geben. Daneben soll es regelmäßig Gespräche mit Schulleitern über Fragen der Schülerbeförderung geben. Ähnliche Forderungen hat auch der Kreistag aufgestellt. Was das Beschwerdemanagement betrifft, verweist Zimmer auf anstehende Gespräche auf der Ebene des Verkehrsverbunds Trier. Dem gehören neben Kommunen auch zahlreiche Verkehrsbetriebe an. "Wir müssen da eine gemeinsame Lösung finden", sagt der Sachbearbeiter. Wie die aussehen könnte, kann er bisher noch nicht sagen. Meinung Wenig Grund für Kompromisse Der tägliche Transport von Schülern ist ein hochkomplexes und schwieriges Unterfangen, bei dem gar nicht alles und immer reibungslos abgehen kann. Deshalb ist ein standardisiertes Beschwerdemanagement bei auftretenden Problemen mit dem Bus wohl das mindeste, was die Eltern verlangen können. Es muss - möglicherweise jeweils für die einzelnen Landkreise - eine zentrale Nummer geben, bei der es Informationen gibt und bei der mögliche Missstände gemeldet werden können. Solch eine Hotline ist wohl der geringste Standard, auf den sich die am Verkehrsverbund Trier beteiligten Kommunen und Firmen einigen müssen. Sollte es noch nicht einmal zu solch einem niederschwelligem Zugeständnis an das Sicherheitsbedürfnis der Eltern kommen, hat der Kreistag Bernkastel-Wittlich mit Landrätin Beate Läsch-Weber ein Problem. Denn die haben mehr als einmal versprochen, so viel wie möglich für die Sicherheit der Fahrschüler im Landkreis zu tun. h.jansen@volksfreund.deEXTRA Schülertransport: Kreisweit werden täglich rund 8500 Kinder und Jugendliche befördert. Das ergibt rund 17 000 Passagiere täglich und 3,2 Millionen Passagiere jährlich. Voraussichtlich 5,321 Millionen Euro kostet der Schülertransport im Jahr 2008. 853 000 Euro kommen über den von den Schülern zu zahlenden Eigenanteil wieder rein, das Land zahlt 4,35 Millionen Euro. Der vom Landkreis Bernkastel-Wittlich zu finanzierende Anteil liegt bei 1,65 Millionen Euro. (har)

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