"E Fästje lei un e Fästje loo"

KRÖV. (khg) Mundart-Veranstaltungen sind in der VG Kröv-Bausendorf sehr beliebt. Dies zeigen die Besucherzahlen der Veranstaltung, die seit Jahren in der " Reichsschänke "Zum Ritter Götz" durchgeführt wird. Schon lange vor Veranstaltungsbeginn war der Saal voll besetzt.

Das Gesangsduo "Nochääs" mit Corinna Röhl und Andrea Comes eröffnete einen kurzweiligen und lustigen Abend. VG-Bürgermeister Otto Maria Bastgen begrüßte die Mundartfreunde auf "Bombogener Platt". Der Dank des Bürgermeisters galt vor allem Gudrun Hüls-Beth und Hubert Kalff von der Tourist-Information für die gute Vorbereitung der beliebten Veranstaltung. Gudrun Hüls-Beth stellte das Motto des Abend vor: "E Fästje lei un e Fästje loo"(hier ein Fest und da ein Fest). Im ersten Vortrag zeigte Karl-Josef Schenk (Ürzig) auf, welche Besonderheiten eine öffentliche Weinprobe erfordert. Ohne gestandene Bibelsprüche sei eine Weinprobe nicht mehr denkbar. Die "Trierer Fraktion", die seit Jahren in Kröv gern gesehenen Mundartakteure Oswald Raach und Helmut Haag, waren auch diesmal wieder dabei. Oswald Raach beschrieb das Trierer Altstadtfest und kam dabei zu der Feststellung: "Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein". In seiner Paraderolle als "Fischers Maates" mokierte er sich über die Wahl von Karl Marx als größte Persönlichkeit der Stadt Trier. Diese Ehrung hätte ihm, Mathias Fischer, wohl zugestanden. Walburga Junglen, mit einer Schilderung von einem Besuch der "Kunnema" Kirmes, Edmund Becker (Rachtig) mit einer Beobachtung auf dem Bernkasteler Fest und Marlene Junglen, die den Sohn eines reichen Winzers unter die Haube bringen wollte, beendeten den ersten Teil des Abends. Die Akteure wurden mit viel Beifall verabschiedet. Mit dem Lied "Säächoomesse um Bouch" (Ameisen im Bauch) leitete das Gesangsduo "Nochääs" den zweiten Teil des Mundartabends ein. Josef Müllers zählte auf, zu welchen Anlässen Feste gefeiert werden, während Gerd Klein den Versuch machte, den Begriff Fest zu definieren. Anschließend war es nochmals Oswald Raach, der die Unzulänglichkeiten bei einem Weinfest deutlich machte, ehe Karl-Josef Schenk mit seinem Vortrag über den "Erzer Gewaezgoate" die Vorzüge von Gewürzen und deren Heilwirkungen für den Erhalt der Gesundheit ins rechte Licht rückte. Ignatz Rieth (Kinheim) begeisterte die Zuhörer mit seinem "Festvortrag", in dem aufzählte, zu welchen Anlässen Feste gefeiert werden. Die Aufzählung enthielt Feste wie Strick- und Häkelfest, Schlitten- und Glühweinfest oder Moselday on Ice. Das Kröver Trachtenfest bezeichnete er als "Dschihat", die Mutter aller Schlachten. Mit Edmund Becker (Rachtig), der über die Schwierigkeiten als Gerichtsvollzieher berichtete, und Werner Pohl (Kinheim), der kritisch über den Weinzwang am Kröver Trachtenfest sprach, endete ein gelungener moselfränkischer Mundartabend.

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