Edelste Gewächse, höchste Preise

Das Weinjahr 2006 war ein schwieriges Jahr. Wegen der schnell sich ausbreitenden Fäulnis waren die Winzer besonders gefordert. Doch es zeigt sich, dass die Spitzengewächse des 2006ers wegen ihrer hohe Reife und edlen Botrytisnote jetzt bereits zu ganz besonderen Raritäten gezählt werden können. Dies bewies auch die Riesling-Auktion des Bernkasteler Rings gestern in Kloster Machern.

 Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten... Auktionator Norbert Heine gestern Mittag bei der Riesling-Weinversteigerung des Bernkasteler Rings in Kloster Machern. TV-Foto: Winfried Simon

Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten... Auktionator Norbert Heine gestern Mittag bei der Riesling-Weinversteigerung des Bernkasteler Rings in Kloster Machern. TV-Foto: Winfried Simon

Bernkastel-Wehlen. Wieder hochkarätige Gewächse, wieder Spitzenpreise und wieder hochzufriedene Winzer: Die Weinkommissionäre trieben gestern bei der Riesling-Auktion der Weingüter-Vereinigung Bernkasteler Ring die Preise in die Höhe, teilweise wurde das drei- bis vierfache des Ausgebotspreises gezahlt. Den Spitzenpreis erzielte diesmal eine Zeltinger Sonnenuhr Riesling-Beerenauslese, Weingut Markus Molitor, Bernkastel-Wehlen, für 1011 Euro.Aber auch die 2006er machten von sich reden. Die Beeren- und Trockenbeerenauslesen sowie die Eisweine dieses Jahrgangs kommen erst im kommenden Jahr unter den Hammer, aber eine 2006er Riesling-Auslese aus dem Winninger Röttgen vom Weingut Reinhard & Beate Knebel erzielte 89 Euro. Und noch ein bemerkenswertes Ergebnis: Eine 2005er Zeltinger Sonnenuhr Riesling-Auslese vom Weingut Markus Molitor, Bernkastel-Wehlen, ausgelobt zu 35 Euro die Flasche, kam schließlich nach einem heißen Bietergefecht für 230 Euro unter den Hammer.Man könnte nach der Verkostung der 2003er, 2005er und 2006er Spät- und Auslesen meinen, dass eine Steigerung, was die Aromenausprägung angeht, kaum noch möglich ist. Doch ein Blick in die Weinberge, wo derzeit der Riesling bei idealen Wetterbedingungen reift, lässt bereits erahnen, wie sich der 2007er einmal präsentieren wird. Die jährliche Riesling-Aukion des Bernkasteler Rings ist ein Schaulaufen der besten Moselgewächse. Und die Versteigerung des Großen Rings der Prädikatsweingüter der Mosel heute in Trier wird dies sicher eindrucksvoll fortsetzen. In Kloster Machern kamen gestern insgesamt 42 Weine von 27 Weingütern unter den Hammer - zusammen 2950 Flaschen. Darunter waren auch einige Raritäten, wie drei Flaschen 1949er Trittenheimer Laurentiusberg Riesling-Spätlese aus dem Weingut Clüsserath-Eifel, Trittenheim. Erst bei 357 Euro ließ Auktionator Norbert Heine den Hammer fallen. Der Bernkasteler Ring präsentierte am Vormittag auch seine 2006er "Großen Gewächse". Diese sind Rieslingweine mit einem Mindestmostgewicht von 93 Grad Oechsle, die trocken ausgebaut werden. Peter Pauly, Vorsitzender des Bernkasteler Rings, sagte gegenüber dem TV, dass die "Großen Gewächse" aus dem Jahrgang 2005 bei fast allen Weingütern bereits ausverkauft seien.

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