Edle Tropfen — blind ausgewählt

Fast 500 Weinliebhaber haben bei der 48. Mittelmosel-Riesling-Weinprobe die Chance genutzt, 23 Weine aus verschiedenen Orten zu testen.

Zeltingen-Rachtig. (urs) Disziplin ist die oberste Genießer-Pflicht bei der inzwischen 48. Mittelmosel-Riesling-Weinprobe während der Zeltinger Weinkirmes. Immerhin gilt es, sich durch 23 Proben zu schmecken, zu denen Spezialitäten wie Quarkbrote, gewürzt mit Zutaten aus dem Ürziger Gewürzgarten, gereicht werden. Die Qual der Wahl haben zuvor schon andere gehabt. Aus 80 bis 90 Weinen seien - sortiert nach Restsüße - die besten ausgesucht worden, erklärt Ortsvorsteher Leo Kappes: "Wir benoten das blind." Deswegen sei mancher Winzer mehr als einmal vertreten: "Wenn einer Top-Qualität hat, soll er auch mehrmals dabei sein." Dass die Gemeinde als Veranstalter nicht nur Weine aus Zeltingen-Rachtig einschenkt, ist laut Verkehrsamtsleiter Hubert Kappes eine Besonderheit. "Seit 48 Jahren machen wir das für die gesamte Region - und das macht ja die Weinprobe so interessant." Dass die Winzer gerne mitmachen, bestätigt das Konzept ebenso wie die Beteiligung von stets an die 500 Weinliebhabern. Es könnten zwar immer mehr sein, meint Kappes. Aber das sei schon ein "ganz toller Erfolg".Düsseldorfer Gast kommt schon seit 20 Jahren

Dieser spiegelt sich obendrein im Publikum mit etwa gleich vielen Gästen vom Ort, aus den Nachbardörfern oder Urlaubern. Der Düsseldorfer Jens Voigt ist schon seit 20 Jahren bei der Weinkirmes dabei. Er und Ehefrau Evi schätzen vor allem die halbtrockenen Weine, Stefan und Michael Pape aus Hilden mehr die lieblichen. Für Dorothee Kappes aus Zeltingen ist die Weinprobe vor allem die Gelegenheit, Weine anderer Winzer "ge gen ein ander zu probieren". Ansonsten biete sich das ja höchstens beim Bernkasteler Weinfest an: "Ich denke, das sollte man einfach nutzen." Ein größere Gruppe Zeltinger hat zur Halbzeit bereits etliche Favoriten entdeckt. Nicole Kappes hält bei der Weinprobe aber vor allem die Familientradition hoch und das Treffen im Freundeskreis. Auch die Andeler Marina und Karl-Heinz Bechtel sowie Katharina und Manfred Görgen schätzen neben der Vielfalt der Weinprobe auch die Geselligkeit. Derweil unterzieht Elmar Trossen, Winzer und Ortsbürgermeister von Kröv, Probe für Probe einer gewissenhaften Prüfung. Der erste Wein, vom Typ her ein bisschen älter, habe ein wenig lang im Fass gelagert. Aber andere seien dafür "sehr fruchtig" und "im Alkoholbereich auch ansprechend".

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