Ein Anfang ist gemacht

WITTLICH. Nach heftiger Kritik im Sommer tut sich nun was in der geschlossenen Abteilung der Psychiatrie des St. Elisabeth-Krankenhauses. Eine Abordnung des Kreistags sah sich das Ergebnis der ersten Renovierungsarbeiten an.

War es die leidenschaftliche Rede des sozialpolitischen Sprechers der SPD, Hermann-Josef Hauth, im Kreistag im Sommer? War es die ausführliche Berichterstattung im TV ? War es der Wechsel im ctt-Vorstand? Günter Merschbächer, stellvertretender Vorsitzender des wenige Wochen alten ctt-Vorstands, hält sich bedeckt, wenn es um die Frage geht, was dazu führt, dass eine Renovierung der geschlossenen, psychiatrischen Abteilung des St. Elisabeth-Krankenhauses nun doch so schnell möglich war. Er erklärte lediglich: "Die Hausleitung wollte schnell Fortschritte machen und hat geguckt, was mit eigenen Mitteln möglich ist." Bereits 2001 hatte die Besuchskommission (siehe Stichwort) eine Liste mit Renovierungsvorschlägen vorgelegt. Zwei Ansatzpunkte gab es: Zum einen sah man der mitlerweile 16 Jahre alten Station an, dass lange nichts mehr investiert worden war. Zum andern wirkten der von den Patienten viel genutzte Flur und der Innenhof der Abteilung im dritten Untergeschoss düster. Zweimal befasste sich der Kreistag daraufhin mit dem Thema, doch als im Juli 2003 bereits der Folge-Bericht der Kommission vorlag, hatte sich an den kritisierten Punkten immer noch nichts geändert. Hauth, der sozialplitische Sprecher der SPD, plädierte daraufhin in einer Kreistagsrede vehement dafür, dass endlich etwas passiert. Der Kreistag schloss sich dem Ansinnen an und beauftragte eine Abordnung damit, vor Ort noch einmal für die Umsetzung der Renovierungsvorschläge zu werben. Doch werben war nicht mehr nötig, als die Abordnung mit der Landrätin an der Spitze nun die Psychiatrie besuchte. Beate Läsch-Weber war beim Treffen mit den Ärzten, dem Verwaltungsdirektor und dem stellvertretenden ctt-Vorsitzenden voll des Lobes: "Wir hatten ein sehr offenes und konstruktives Gespräch." Allein die Anwesenheit der ctt-Spitze zeige, wie wichtig man das Thema nehme. Der stellvertretende ctt-Vorsitzende Günter Merschbächer erläuterte, was sich in der geschlossenen Anteilung bereits getan hat. Im Flur wurden Decke, Boden und Beleuchtung erneuert, er wirkt nun viel freundlicher. Im Essraum stehen neue Möbel, in naher Zukunft ist gleiches für den Fernsehraum vorgesehen. Das Stationsbad soll bald renoviert werden, in den nächsten Jahren kommen die Patientenbäder und der Innenhof dran. Für den Hof, so erläuterte Chefarzt Dr. Joachim Werner, werde zunächst geprüft, was möglich sei. Eine Überdachung und künstliche Beleuchtung werden erwogen. Und was sagen die Patienten zu all dem? Werner: "Auf meine Frage sagten einige, es sei schön, aber sie sind doch sehr mit ihrem Inneren beschäftigt." 20 Betten umfasst die geschlossene Abteilung. Viele der Patienten kommen häufiger dorthin, die durchschnittliche Verweildauer liegt bei neun Tagen. Im November wird die Besuchskommission übrigens die Psychiatrie das nächste Mal unter die Lupe nehmen.

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