Ein Brüderpaar in der Erfolgsspur

Vier Graacher Weingüter haben in dieser Woche einen Staatsehrenpreis bekommen. Aus dem Quartett ragt das Weingut Kees-Kieren noch heraus. Die Brüder Ernst-Josef und Werner Kees ergänzen sich perfekt.

 Ein gutes Gespann: Ernst-Josef Kees und Werner Kees. Foto: privat

Ein gutes Gespann: Ernst-Josef Kees und Werner Kees. Foto: privat

Graach. Nabel der Weinwelt: Dieses Attribut gilt in diesem Jahr bei der Ehrung durch die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz für die Gemeinde Graach. Gleich vier von zwölf Staatsehrenpreise gehen in den Ort: an die Betriebe Pohl-Botzet, Josef Bernard-Kieren, Philipps-Eckstein und Kees-Kieren (TV vom 29. November).Aus diesem Qualitätsgipfel hebt sich das Weingut Kees-Kieren noch heraus. Es darf sich über einen Großen Staatsehrenpreis freuen. Den verleiht die Landwirtschaftskammer immer dann, wenn einem Betrieb innerhalb von zehn Jahren der fünfte Staatsehrenpreis zuerkannt wird. Diese fünfte Auszeichnung ist dann der Große Staatsehrenpreis. Die Brüder Ernst-Josef und Werner Kees haben darin schon Routine. Sie kamen schon 1996 und 2001 in den Genuss dieser Auszeichnung. Ein Beweis dafür, welch hohe Qualitäten die Brüder Jahr für Jahr in die Flasche bringen. "Es ist relativ schwierig, jedes Jahr einen Staatsehrenpreis zu bekommen", versucht Ernst-Josef Kees eine Wertung. Erfolge und Auszeichnungen sind in dem Betrieb an der Tagesordnung. Die Prüfungen und Ergebnisse der Landwirtschaftskammer setzt der 54-Jährige in der Wertigkeit hoch an, weil es Blindproben sind. Seit 1985 führen Ernst-Josef Kees und sein acht Jahre jüngerer Bruder den Betrieb, in dem sechs Hektar bewirtschaftet werden. Es habe nie eine Diskussion über die Zusammenarbeit gegeben, sagt Ernst-Josef Kees, der für den Keller und die Vermarktung zuständig ist. "Es hat sich so ergeben", fügt er an. Bruder Werner ist für die Weinberge zuständig. Er ist der Praktiker, der auch über technisches und handwerkliches Geschick verfügt. Den Großteil ihrer Weine setzen die Brüder in Deutschland ab. "Ich bin froh, dass wir in Deutschland so stark sind", sagt Ernst-Josef Kees. "Dann ist man zum Beispiel nicht von Währungsverschiebungen abhängig." Die Winzer sind voller Zuversicht

Wichtig ist die Mitgliedschaft im Bernkasteler Ring, einer der beiden großen Versteigerungsringe an der Mosel. Kees: "Da haben wir eine Plattform, um uns jedes Jahr mehrmals den Fachleuten zu präsentieren." Ernst Josef Kees sieht das steigende Interesse am Riesling mit Freude. "Ein Boom ist das aber erst, wenn auch breite Käuferschichten erreicht werden", sagt er. Bei den Winzern steige die Zuversicht wieder an. "Im Moment sieht es gut aus", sagt er. Dazu trage bei, dass in vielen Betrieben das Jammern der älteren Generation aufgehört habe. "Die neu gewonnene Attraktivität zeigt sich auch in den Schülerzahlen in der Weinbauschule", sagt er.

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