Ein Crash-Gelände am Ortseingang?

BURGEN. In der Moselgemeinde werden künftig möglicherweise öfter als einmal jährlich die Motoren aufheulen. Unabhängig vom Bergrennen des Morgan-Clubs Deutschland hat ein örtliches Sachverständigenbüro das Anlegen eines Crash-Geländes ins Auge gefasst.

In Burgen könnte es demnächst, wenn auch nicht täglich, so doch immerhin ab und an, ordentlich krachen. Sofern der Gemeinderat zustimmt, möchte Neubürger Heinz Burg am Ortsrand ein Crash-Gelände anlegen. Der für Gerichte tätige Gutachter von Verkehrsunfällen ist Vorsitzender des Vereins "Arec Group" mit Sitz in Burgen und Mitgliedern wie der Dekra Automobil GmbH Stuttgart. Abgesehen von seinem Wirkungskreis an der Mosel ist Burg mit Büros in Darmstadt und Zürich präsent. Angewiesen sei er auf das Gelände in Burgen nicht, betonte der Ingenieur gegenüber den Gemeindevertretern. Die Arec habe insgesamt drei Optionen für einen solchen Platz. Ein Standort an seinem Wohn- und Geschäftssitz würde sich jedoch anbieten. "Er wäre meine erste Wahl", sagt Burg, versicherte aber gleichzeitig, dass ein Nein des Gremiums seine Entscheidung für die Moselgemeinde als Wohn- und Geschäftsort keinesfalls beeinflussen werde. Laut Ortsbürgermeister Reinhard Grasnick hat die Verbandsgemeinde bei ersten Gesprächen ihr Einverständnis signalisiert. Verschiedene Bereiche seien jedoch auf Grund landespflegerischer Aspekte ausgeschlossen. Unter Berücksichtung von Landschaftsschutz und der für das Crash-Gelände erforderlichen Erschließung kämen daher als Standorte nur wenige Flächen in Betracht: zwei am Ortseingang im Kurvenbereich aus Richtung Veldenz sowie eine gegenüber dem Friedhof. Letztgenannte wäre ihm allerdings schon etwas zu nah an der dörflichen Bebauung, begründete Burg, warum er eines der beiden anderen Areale vorziehen würde.Vier Crashs pro Tag im Abstand von zwei Stunden

Abgesehen von der späteren Optik sorgten sich die Ratsmitglieder in erster Linie um den zu erwartenden Lärm. Laut Burg würde das Gelände jedoch wohl nur wenige Tage im Monat genutzt. Außerdem sei an Testtagen mit nur etwa vier Crashs im Abstand von vielleicht zwei Stunden zu rechnen. Der Knall dieser Zusammenstöße liege bei 120 Dezibel dB (A), sei ja aber nur kurzfristiger Natur. Hinsichtlich etwaiger Umweltbeeinträchtigungen, erklärte Burg, die Autos führen in aller Regel nicht selbst: "Sie werden von modernen Fahrzeugen gezogen, und alle Betriebsmittel werden vorher abgelassen." Da auf keinen Fall der Fremdenverkehr gestört werden sollte, sei eine Bepflanzung rund um das Gelände vorgesehen. Die Gemeindevertreter signalisierten daher grundsätzlich Einverständnis. Zu klären sei aber die Frage des besten Standorts. Sobald dies geschehen ist, will der Rat seinen rührigen Neubürger informieren.

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