Ein Fehler, und alles ist vorbei

WITTLICH. (peg) Den Startschuss zu einem regelmäßigen Gründerstammtisch gab die Wilhelm-von-Humboldt-Gesellschaft. Er ist offen für alle Existenzgründer: Für jene, die den Schritt in die Selbstständigkeit bereits gewagt haben, und für diejenigen, die ihn noch vor sich haben.

Wer sich in den vergangenen Jahren selbstständig gemacht hat, kann ein Lied davon singen, wie viele Gesetze und Verordnungen zu beachten sind. Überbrückungs- und Arbeitslosengeld, Finanzierungstöpfe für die Ich-AG oder andere Gesellschaftsformen: Alles muss bedacht und in der zeitlich richtigen Reihenfolge angegangen werden. Ein Fehler, und die staatlichen Finanzierungshilfen - die sich manchmal in überraschender Geschwindigkeit ändern - sind verspielt. Monika Sieg, Präsidentin der regionalen Wilhelm-von-Humboldt-Gesellschaft mit Sitz in Kinderbeuern, führt seit einigen Monaten betriebswirtschaftliche Seminare im Auftrag des Aachener Institutes für Unternehmensgründung IFU durch.Zu jedem Treffen kommt ein Gast

Existenzgründer werden hier in mehrtägigen Kursen auf ihr Leben in der wirtschaftlichen Selbstständigkeit vorbereitet. Für die jungen Selbstständigen sind die Seminare kostenlos, weil vom Ministerium für Wirtschaft und Arbeit gefördert. "Auf Wunsch zahlreicher Teilnehmer haben wir nun diesen Gründerstammtisch ins Leben gerufen", so Monika Sieg, selbst studierte Betriebswirtschaftlerin, bei ihrer Begrüßung. Man möchte sich in ungezwungener Atmosphäre kennenlernen, sein Unternehmen vorstellen, gute und schlechte Erfahrungen austauschen, gegebenenfalls Kooperationen untereinander bilden. Zum Konzept des Stammtisches gehört weiterhin, dass er offen auch für Existenzgründer ist, die nicht an einem von der Wilhelm-von-Humboldt-Gesellschaft vermittelten Seminar teilgenommen haben, und dass zu jedem Treffen ein Vertreter aus Politik oder Wirtschaft geladen wird. Diesmal hieß der Gast Volker Löwenberg von der Wirtschaftsförderung der Kreisverwaltung, einer unabhängig arbeitenden Stelle mit beratender und koordinierender Funktion für alle Jungunternehmer. "Wir sehen unserer Tätigkeit nicht als Zugpferd, sondern eher als eine Begleitung", so Löwenberg, der erst vor acht Jahren aus der Freien Wirtschaft in die Verwaltung gewechselt ist und deshalb weiß, wo "der Hase läuft". Auch er betonte, wie wichtig die vernünftige Chronologie bei der Vorbereitung der eigenen Selbstständigkeit ist. Zur Premiere des Gründerstammtischs, der in Zukunft etwa alle sechs Wochen stattfinden soll, war ein bunter Querschnitt durch die Branchen angereist: Frauen und Männer, die den Schritt in die Selbstständigkeit noch vor sich, und solche, die ihn bereits gewagt haben. Mit einer halben Stunde Verspätung kam dann der "Überraschungsgast" des Tages an: Karl Ollig, frisch von den Philippinen eingeflogen, berichtete von seinem Weg zum eigenen Unternehmen.

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