Ein Fest für fröhliche Genussmenschen

Auch bei der 16. Auflage ist das Moselwein-Festival seinem Anspruch gerecht geworden: Kultur und Unterhaltung sowie Essen und Wein gehen eine harmonische Verbindung ein. Und das Wetter spielte doch noch mit: Nach dem etwas verregneten Auftakt am Freitagabend hatte Petrus ein Einsehen und bescherte einen trockenen Feuerwerks-Samstagabend und einen regenfreien, beschwingten Sonntag.

Traben-Trarbach. Es ist nicht ein Fest, das mit ein, zwei Glanzpunkten das Massenpublikum lockt. Das Moselwein-Festival lebt von der Vielfalt, von der lockeren Atmosphäre, von den vielen kleinen, aber feinen Ständen, die dazu einladen, sich zu unterhalten: Da mal ein Häppchen zu sich nehmen, dort mal einen Riesling oder Spätburgunder probieren oder mal für eine halbe Stunde entspannt einer der Bands zuhören. Allein ein Bummel über das Festivalgelände am Moselufer macht schon Laune. Vor allem einen Teil der rund 70 Weine zu probieren, die sechs Traben-Trarbacher Winzer an ihren Ständen ausschenken, ist ein besonderes Genusserlebnis. Traditionell beginnt das Mosel-Weinfestival mit einem Umzug zum Festgelände. Diesmal war der Start am Stadthaus Alter Bahnhof. Angeführt vom Musikverein Traben-Trarbach marschierten kurz vor 18 Uhr winkend und grüßend Stadtweinkönigin Cora Kühn, Gebietsweinkönigin Martina Servaty und Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus zum Festplatz. Begleitet wurden die Repräsentantinnen der Stadt und des Weines von den Stadtschrötern, die geschickt zwei Weinfässer von Traben nach Trarbach rollten, der Gruppe "Anno dazumal", der Biedermeiergruppe und den Lorettas in ihren hübschen historischen Kostümen sowie der Stadtgarde Sponheimer Musketiere. Die Musketiere gaben mit einem ohrenbetäubenden Böllerschuss das Startsignal zum fröhlichen Feiern, Stadtweinkönigin Cora erhob ihr Glas, und die Gebietsweinkönigin, die tags in Weimar weilte, bekannte: "In Weimar war's ganz nett. Der Fluss und die Weinberge haben aber gefehlt. Zuhause an der Mosel ist es immer noch am schönsten." Dass nur wenige Einheimische der Festeröffnung beiwohnten, ist leicht zu erklären. Viele saßen bereits im Casino-Saal und schnalzten mit der Zunge, als die ersten von 24 Proben eingeschenkt wurden. Nicht nur Gaumen und Zunge kamen auf ihre Kosten. Gestern Mittag fuhren im Minutentakt chromblitzende Fahrzeuge der Oldtimer-Rallye "2000 Kilometer durch Deutschland" in die Enkircher Straße ein. Viele Hundert Schaulustige hatten sich am Straßenrand postiert, und nicht wenige bekamen angesichts der Oldtimerschätze nostalgische Gefühle. Heute geht's weiter mit dem musikalischen Bürgerfrühschoppen, Kinderspaß ab 14 Uhr, weiteren Musikdarbietungen und der After-Work-Party. Fotos und ein weiterer Bericht auf der folgenden Seite.

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