Ein Fest zum Abheben

Auf dem Segelflugplatz Mont Royal hat am Wochenende Volksfeststimmung geherrscht, wo viele hundert Gäste zum Flugplatzfest gekommen waren. Zwei Tage lang waren die Blicke himmelwärts gerichtet, doch auch am Boden gab es viel zu sehen, und zahlreiche Besucher nutzten die Gelegenheit zu einem Rundflug über das schöne Moseltal.

 Die Erbauer des Doppeldeckers „Kiebitz“: Wolfgang Siegel aus Traben-Trarbach (im Cockpit) und Peter Kröschel aus Binsfeld, hier mit Neffe Carlo. Das Flugzeug war eine der Attraktionen beim Flugplatzfest auf dem Mont Royal. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Die Erbauer des Doppeldeckers „Kiebitz“: Wolfgang Siegel aus Traben-Trarbach (im Cockpit) und Peter Kröschel aus Binsfeld, hier mit Neffe Carlo. Das Flugzeug war eine der Attraktionen beim Flugplatzfest auf dem Mont Royal. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Traben-Trarbach. (GKB) Der deutsch-amerikanische Segelflugclub (DASC) hatte beim Flugtag auf dem Mont Royal alles perfekt organisiert, und der einzigartig auf dem Bergplateau gelegene Flugplatz war wieder die perfekte Kulisse für ein abwechslungsreiches Programm. "Wir wollen für unseren Sport und die Ausbildungsmöglichkeiten werben", sagte DASC-Mitglied Achim Ochs, der gemeinsam mit Hermann Krämer den Flugtag moderierte. Immerhin hätten sechs jugendliche Flugschüler später Luftfahrtberufe ergriffen.Die Besucher konnten zum Beispiel viele Eigenbau-Flugzeuge von DASC-Mitgliedern bestaunen. Der älteste "Vogel" war die 48 Jahre alte "Rhönlerche", die von Horst Dahlke und weiteren Clubmitgliedern 2004 in mehr als 1000 Stunden komplett restauriert und wieder flugfähig gemacht worden war. Die vermeintlichen Oldtimer, zwei Doppeldecker, waren gar nicht so alt, wie ihr Äußeres annehmen ließ. Peter Kröschel aus Binsfeld und Wolfgang Siegel aus Traben-Trarbach hatten zwei Jahre lang in 1580 Stunden in einer alten Scheune in Lötzbeuren den "Kiebitz" gebaut. Die Aluminium-Rohr-Holzkonstruktion wiegt 268 Kilo und machte im Oktober 2005 ihren Erstflug. Helmut Dumke fliegt den gleichen Flugzeugtyp, und sein Doppeldecker trägt aufgrund des Anstrichs den Namen "Grüner Baron". Beide Doppeldecker erfreuten die Besucher mit einem beeindruckenden Formationsflug. Eine Besonderheit war die Doppel-Schleppmaschine, die zwei Segelflieger gleichzeitig in die Lüfte hob — ein spektakuläres Schauspiel, das von unten aussah, als gingen beide Segler auf Kollisionskurs. Tänzerische Trudelübungen mit der "Rhönlerche"

Wolfgang Siegel führte mit der "Rhönlerche" tänzerische Trudelübungen vor, die bodenständige Nichtflieger fast an einen Absturz glauben ließen. Immer wieder wurden die schnittigen Segelflieger mit Motorflugzeugen oder der Seilwinde himmelwärts befördert, um nach einer knappen Minute in 350 Metern Höhe zu sein. Mit der C-22 hatte sich ein Ur-Ultraleichtflieger auf dem Mont Royal eingefunden, der Anfang der 80er Jahre gebaut wurde. Ganz modern hingegen der "Pionier", der in 800 Stunden Bauzeit entstand. "Dieses Ultraleichtflugzeug ist aus Stoff und Metall und kann 230 bis 250 Kilometer pro Stunde fliegen", erläuterte DASC-Vorsitzender Roger Dunn. Die Wittlicher Modellflieger kamen mit ihren kleinen Fluggeräten, die beachtenswerte Kunstflüge zeigten. Hoch am Himmel flogen auch Segelflieger Stefan Bernardy vom DASC und Jean-Pierre Fallis aus Trier Kunstflug vom Feinsten. Mit seiner "kompromisslosen Kunstflugmaschine", wie Achim Ochs sie titelte, beeindruckte Fallis mit einer atemberaubenden Akrobatik, die er auch bei den deutschen Meisterschaften vorführen wird.

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