Ein Füllhorn bester Weine

TRIER/BERNKATEL-WITTLICH. (cofi) Die Vorfreude auf den Jahrgang 2003 war groß. Bei der 21. Rieslingpräsentation des Verbands Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) Großer Ring Wein interessierte es Mitglieder und Gäste zunächst, sich selbst von der Qualität zu überzeugen, bevor die edlen Tropfen bei der Weinversteigerung im Herbst unter den Hammer kommen.

Was bei der Verkostung der Rieslinge von VDP-Mitgliedern ins Glas kommt, ist von geprüfter, überdurchschnittlicher und weltweit angesehener Qualität. Rund 200 Weine standen Fachhändlern, Winzern, Köchen, Kommissionären aber auch Privatkunden zum Probieren zur Verfügung. So berühmte Namen wie Dr. Loosen, Johann Josef Prüm oder Karthäuserhof und weltbekannte Lagen wie Wehlener Sonnenuhr und Ürziger Würzgarten steigerten die Vorfreude auf die Probe in den Räumen der Industrie- und Handelskammer. Dort ließ sich neben der reinen Verkostung trefflich fachsimpeln und Kontakte knüpfen. "Die Natur hat uns reich beschenkt, die Weine profitieren von dem traumhaften Sommer des vergangenen Jahres. Vor allem die Japaner und Amerikaner warten seit Monaten darauf, an die Weine des Jahrgangs 2003 zu kommen", erklärte Wilhelm Haag, Vorsitzender des Großen Rings. Trotzdem sprechen Haag und die Mitglieds-Winzer des VDP nicht gerne von einem Jahrhundertjahrgang. "Das ist viel Marktschreierei, obwohl 2003 natürlich ohne Frage ein herausragender Jahrgang ist", sagte Weingutsbesitzer Manfred Prüm. Denn jedes Jahr, jeder Wein bringt seine eigene Charakteristik mit, die die ausstellenden Winzer immer wieder vorbildlich zur Geltung bringen. "Das Wesentliche eines Weines ist seine Lebendigkeit und Persönlichkeit", so Manfred Prüm. Dazu kommen noch die Erfahrung und das Fingerspitzengefühl des Winzers, um den Einklang von Säure, Alkohol, Mineralität und Fruchtaromen zu kreieren. "Es ist immer wieder spannend und wunderbar. Man schmeckt das Terroir eindeutig heraus, und die Weine tragen so unverwechselbare Handschriften, die den unterschiedlichsten Dialekten vergleichbar sind", schwärmte Peter Haller vom Weinkonvent zur Rose in Bremen. "Ich komme jedes Jahr nach Trier. Für mich sind die Mosel-Saar-Ruwer-Rieslinge eine wunderbare Munddusche und eine Erholung für den Gaumen von den anderen deutschen Anbaugebieten", sagte Karl-Josef Krötz, Geschäftsführer des Weinhandels Bremer Ratskeller. Vor allem das Filigrane, die Feinheit mit einem Schuss versteckten Alkohols und fruchtiger Säure schätzt Krötz an den präsentierten Gewächsen. Auch die einheimischen Gastronomen wie der Olewiger Sternekoch Wolfgang Becker nutzten die Verkostung. "Um Eindrücke zu sammeln, neue Weine und die Spitzenbetriebe kennen zu lernen und Vergleiche mit dem eigenen Betrieb zu ziehen", erklärte Becker.

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