Ein Glas Wasser zum Abschied

BERNKASTEL-KUES. Ohne Wasser kann die Menschheit nicht leben. Heribert Kappes hat 31 Jahre lang in der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues an der Nahtstelle und am Schalthebel gesessen.

 Mit Wasser verabschieden der Werkausschuss, Bürgermeister Ulf Hangert sowie die Kollegen Werner Ruppenthal und Wolfgang Hauth Heribert Kappes (vorne, Zweiter von rechts) in den Vorruhestand. TV-Foto: Clemens Beckmann

Mit Wasser verabschieden der Werkausschuss, Bürgermeister Ulf Hangert sowie die Kollegen Werner Ruppenthal und Wolfgang Hauth Heribert Kappes (vorne, Zweiter von rechts) in den Vorruhestand. TV-Foto: Clemens Beckmann

Es ehrt Heribert Kappes, dass er die offizielle Verabschiedungs-Urkunde in der kommenden Woche im Kreise seiner Mitarbeiter entgegen nehmen wird. Doch der Werkmeister des Wasserwerkes der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues hat noch mehr Mitarbeiter: die Mitarbeiter des Werkausschusses beispielsweise. Und zur letzten Sitzung seiner Amtszeit hat sich auch der Abwasser-Werkausschuss versammelt."Alle haben Vertrauen in mich gesetzt"

Denn es gilt nicht nur die Arbeit von Heribert Kappes zu würdigen, der seit 31 Jahren die Wasserwerk-Leitung innehat. Mit dem Beginn seiner Freistellungsphase endet kommende Woche auch die getrennte Geschichte von Wasserwerk und Abwasserwerk. In Zukunft wird nur noch ein Werk für die beiden Betriebsbereiche zuständig sein. Sein neuer Leiter ist Werner Ruppenthal, der bisherige Leiter des Abwasserwerks. Weil es nur noch ein Werk gibt, ist auch nur noch ein Werkausschuss notwendig. Heribert Kappes gehört zu den Urgesteinen der 1970 entstandenen Verbandsgemeinde-Verwaltung Bernkastel-Kues. Als 1975 die vorher in Verantwortung der fünf Ämter und dann in Trägerschaft der einzelnen Gemeinden geregelte Wasserversorgung bei der Verbandsgemeinde zusammengeführt wird, ist Heribert Kappes als erster und bisher einziger Werkleiter ein "Mann der ersten Stunde". Jeder erwartet beim Aufdrehen des Hahnes Trinkwasser von bester Qualität. Heribert Kappes sieht die Sache grundsätzlicher. Für ihn ist Wasser ein Lebenselement und Trinkwasser ein Lebensmittel. Dazu eine Flüssigkeit, an die immer höhere Qualitätsansprüche gestellt werden. Kappes trägt seit 31 Jahren Verantwortung für die Güte. "Ohne das Team des Wasserwerks wäre eine solche Aufgabe aber nicht zu bewältigen", gibt er alles Lob weiter. Der 61-Jährige hat alle bisherigen Bürgermeister der Verbandsgemeinde erlebt. "Alle haben Vertrauen in mich gesetzt", sagt er. Sein derzeitiger Chef Ulf Hangert spielt den Ball zurück. Kappes sei mit seiner Arbeit für die Menschen wichtig gewesen, nicht für die Verbandsgemeinde als Apparat. Hangert: "Sie werden ein Stück Ewigkeit hinterlassen." Die Zusammenlegung der Werke werde möglich, weil die größten Herausforderungen hinter der VG liegen, begründet der Verwaltungschef den Schritt. Allein in den vergangenen sieben Jahren seien 37 Millionen Euro in Projekte der beiden Werke investiert worden. Heribert Kappes hat viele Weggefährten gehabt. Zwei, die auch noch in den Ausschüssen sitzen, hebt er hervor: Horst Pick und Walter Gerlach. Pick macht Kappes wegen der guten Zusammenarbeit sogar so etwas wie eine Liebeserklärung. Doch die beiden reden sich immer noch in der Sie-Form an. Das ändert sich, als der TV nachfragt. "Ich bin der Horst, ich bin der Heribert."

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