Ein Landschaftspark für die Brücke - Kommunen melden Wünsche für Fläche am Hochmoselübergang

Bernkastel-Kues/Zeltingen-Rachtig/Lösnich · Spielplätze, Bikerpark, Themengärten: Die Anrainerorte des Hochmoselübergangs haben ihre Wünsche für den geplanten Landschaftspark benannt. Nun gilt es, Prioritäten zu setzen für eine ansprechendere Gestaltung im Bereich der Brücke, die 2018 fertig sein soll.

 In den Gemeinden nahe der Hochmoselbrücke soll das Moselvorgelände attraktiver gestaltet werden – unter anderem auch im Bereich der Schiffsanleger wie hier in Rachtig, wo Doris Donsbach und Heinz Sonntag den Fahrplan studieren. TV-Foto: Ursula Schmieder

In den Gemeinden nahe der Hochmoselbrücke soll das Moselvorgelände attraktiver gestaltet werden – unter anderem auch im Bereich der Schiffsanleger wie hier in Rachtig, wo Doris Donsbach und Heinz Sonntag den Fahrplan studieren. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Bernkastel-Kues/Zeltingen-Rachtig/Lösnich. Seit Jahren wird überlegt, wie Kommunen für etwaige Nachteile infolge des Brückenbaus entschädigt werden könnten. Der Masterplan "Landschaftspark Bernkastel-Kues" (siehe Extra) enthält daher wie berichtet bekannte, aber auch viele neue Ideen. In den Anrainerorten wird nun diskutiert, welche vorrangig realisiert werden sollten, was vor allem von den erwartenden Kosten abhängt.
Manches lasse sich sicher zeitnah und vielleicht schon ab 2016 realisieren, ist Bürgermeister Ulf Hangert überzeugt. Anders sei das für teurere Vorhaben, für die zuvor Zuschüsse beantragt werden müssten. Sie dürften nur längerfristig - oder letztlich vielleicht auch gar nicht umsetzbar sein. Zumal laut Hangert bisher noch völlig offen ist, in welcher Höhe sich das Land, das die 100 000 Euro teure Studie zu 90 Prozent bezahlte, beteiligen wird. Ebenso wenig gibt es Zahlen zum möglichen Gesamt-Investitionsvolumen. Die eingereichten Anregungen sind dafür noch zu wenig konkretisiert. Und auch über etwaige Folgekosten müsse noch mit dem Land verhandelt werden, gibt Hangert zu bedenken. Denn bevor Fakten geschaffen werden können, muss klar sein, wer in welchem Umfang für Pflege, Wartung oder Reparaturen aufkommt. Andererseits ist der Masterplan laut Hangert aber nicht als "abschließendes Paket" zu verstehen. Ideen würden nur "schrittweise" umgesetzt und könnten daher ergänzt oder optimiert werden.
Gespannt auf die Prioritätenliste der Kommunen ist Jörg Lautwein, Geschäftsführer Ferienland Bernkastel-Kues. Bei der Tourismusgesellschaft laufen die Fäden der Projekte zusammen. Sie zu realisieren, werde auf "Jahre oder Jahrzehnte" beschäftigen. Ideen einbringen können Bernkastel-Kues, Erden, Graach, Lösnich, Ürzig und Zeltingen-Rachtig, dessen Rat sich bereits positioniert hat. Ortsbürgermeister Manfred Kappes nennt als ein wichtiges Ziel die Aufwertung des Moselufergeländes.
Die Schiffanleger sollen barrierefrei zugänglich sein und Kassenhäuschen zugunsten von Alternativen wie etwa Weinständen weichen. Dank kreativer Köpfe bei der örtlichen Feuerwehr gibt es zudem konkrete Vorstellungen für einen Wasserspielplatz nahe des Minigolfplatzes.
Außerdem soll der Leinpfad Richtung Lösnich, ein ehemaliger Treidelpfad, von dem aus Schiffe moselaufwärts gezogen wurden, als Wanderweg ausgebaut werden.Extra

Die gesammelten Ideen zielen auf mehr Attraktivität des Moselufers ab. Es gibt fünf Schwerpunkt-Themen: Moselufer, Moselblicke, Moselhöhen, Moselbrücke und Moselgärten. Zu diesem sind angeregt: Philosophenpark an den Reha-Kliniken, Ürziger Ufergärten, Klostergarten Machern, Themengärten Graacher Rutschhang oder Burggarten Ruine Landshut. Die Ideen-Palette reicht von Mosel-Terrassen und -Knüppeldamm oder einem Tor zur Mosel am Lösnicher Kreisel bis zu Bademöglichkeiten am Erdener Moselufer, Biker- oder Kletterpark. Der Bund plant ebenfalls: Für einen Aussichtsturm will er einen Ideenwettbewerb ausloben, wofür Anrainer Vorstellungen einreichen können. urs

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