Ein Lied weht zu mir herüber...

WEHLEN. Der MGV "Lyra" Wehlen feierte in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen, das durch zahlreiche Veranstaltungen geprägt war. Den festlichen Abschluss bildete das Weihnachtskonzert in der Pfarrkirche St. Agatha.

Das Weihnachtskonzert am dritten Adventssonntag in der Wehlener Pfarrkirche hat eine lange Tradition. In diesem Jahr stand das Konzert unter einem besonderen Stern. Die Sänger des MGV unter dem Vorsitz von Helmut Zingsheim und der Leitung ihres Dirigenten Lothar Scheid beendeten mit dem Konzert ihr Jubiläumsjahr. Die Kirche war brechend voll, als die Männer nach einer Orgel-Introduktion singend von beiden Seiten des Kirchenschiffes nach vorne in den Chorraum schritten. Sie eröffneten das Konzert mit dem "Abendfrieden" von Rudolf Desch, dem Gründer des Chorleiterchores des Chorverbandes Rheinland-Pfalz. Dieser Chor, bestehend aus Chorleitern und Vizeleitern gestaltete unter Leitung von Chordirektor Karl-Heinz Kohns mit zahlreichen Chorwerken das Konzert mit. Der Tenor Johannes Ellerich sowie die Querflötistin Gerda Koppelkamm-Martini und ihre Tochter, die Harfenistin Katharina Martini, waren für den kurzfristig erkrankten Sänger Thomas Siessegger eingesprungen. Zur großen Freude des Publikums, wie sich bei ihren hervorragenden Darbietungen herausstellte. Am Flügel spielte Kreis-Chorleiter Josef Thiesen. Mit Erläuterungen zu den einzelnen Werken und einstimmenden Texten und Versen führte Moderator Herbert Kutscher durchs Konzertprogramm. Darunter überwiegend Gedichte von Cilli Kehsler aus Pünderich, die auch eigens zu diesem Konzert "Das Weihnachtsgeschenk" geschrieben hat. "Ein Lied wehte zu mir herüber, es war eine Weihnachtsweise..." So war auch das anspruchsvolle und vielseitige Konzertprogramm ein besonderes Geschenk für die Musikfreunde im Gotteshaus. Die Mitwirkenden stimmten mit ihren Darbietungen eindrucksvoll auf das kommende Weihnachtsfest ein. Die Wehlener Männer unter Leitung ihres Dirigenten Lothar Scheid machten dabei ihrem Titel "Meisterchor", den sie 2004 errangen, alle Ehre. Und der Chorleiterchor, dessen Gründung einst vor mehr als 40 Jahren in Wehlen selbst beschlossen wurde, beeindruckte mit hervorragendem Stimmpotenzial. Kultivierte Stimmgewalt sangesfreudiger Männer brachte Werke aus der Feder unterschiedlichster Komponisten zu Gehör - von Händel, Vivaldi, Beethoven über Schubert und Cornelius bis hin zu den Spätromantikern Grieg und Bizet sowie modernen Zeitgenossen. Gewohnte Rhythmen wechselten ab mit "neuen Klängen", traditonelle deutsche Weihnachtslieder mit Spirituals und internationalen Weisen. Die "Lichtsuche", die Suche nach dem Frieden auf der Welt, zog sich wie ein "roter Faden" durch Gesang und Wort. Und als der Tenor Johannes Ellerich, zusammen mit dem Chor das große Werk "Jerusalem" anstimmte, da wollten alle an die Vision eines alten Traumes glauben: an Jerusalem, Stern einer neuen Zeit - einer Heiligen Stadt, in der Mauern Brücken sind über die Religionen hinweg. Mit den "Weihnachtsglocken" und dem gemeinsam gesungenen Lied "Macht hoch die Tür" endete ein Konzert, das zu Herzen ging und das die Besucher mit minutenlangem Beifall honorierten. "Es führt ein Weg nach Bethlehem, er ist für uns bereit, dass wir ihn alle Tage geh'n , nicht nur zur Weihnachtszeit" - diesen Wunsch der Heimatdichterin Kehsler nahmen die Konzertbesucher mit auf den Weg.

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