Ein Mosellied vom Rhein

NEUWIED/TRABEN-TRARBACH. (ws) An den von der Traben-Trarbacher Casinogesellschaft vor über 150 Jahren durchgeführten Mosellied-Wettbewerb erinnert heute noch eine Gedenktafel in Neuwied.

 Dem Dichter des Moselliedes brachte die Trarbacher Casinogesellschaft im Jahre 1899 eine Gedenktafel mit der ersten Strophe über seinem Wohnhaus am Neuwieder Marktplatz an.Foto: Werner Schönhofen

Dem Dichter des Moselliedes brachte die Trarbacher Casinogesellschaft im Jahre 1899 eine Gedenktafel mit der ersten Strophe über seinem Wohnhaus am Neuwieder Marktplatz an.Foto: Werner Schönhofen

Im Herbst des Jahres 1845 regte der Arzt Dr. Graff einen Wettbewerb zur Beschaffung eines volkstümlichen Moselliedes an, der dann 1846 von der Casinogesellschaft in Traben-Trarbach durchgeführt wurde. Unter den eingereichten Vorschlägen feiert der Verfasser Herloßsohn die Vereinigung von Rhein und Mosel als "die schönste Hochzeit von der Welt". Der damals bekannte Dichter Wolfgang Müller aus Königswinter unternimmt eine Moselfahrt und malt uns eine Idylle in einer eher notvollen Zeit.H. Hölscher schreibt das "Lob vom Moselwein". Auch Gustav Pfarrius meint den Moselwein, wenn er fragt, "Was duftet da für Duft?"Den Wettbewerb im Jahre 1846 gewann "Des deutschen Rheines Braut", Text Julius Otto sen. - anscheinend waren also Vater und Sohn tätig. Das Lied mag vom Gehalt her nicht schlecht sein, ist jedoch vom Text her vielleicht nicht sehr singbar.Besser war es damit mit einem anderen Lied bestimmt, das sich als Mosellied durchgesetzt hat. Es ist das von dem späteren evangelischen Pfarrer Reck in Feldkirchen gedichtete und von Georg Schmitt vertonte Mosellied "Im weiten deutschen Lande..." mit dem Refrain: "Ihr grünen Berge, o Fluss und Tal, ich grüß euch von Herzen viel tausendmal!"Dem Dichter brachte die Trarbacher Casinogesellschaft im Jahre 1899 eine Gedenktafel mit der ersten Strophe über seinem (vermutlichen) Wohnhaus am Neuwieder Marktplatz in unmittelbarer Nähe der evangelischen Marktkirche an.In dem Haus befindet sich heute die Gaststätte "Moselhaus" - ein Kuriosum: Ein "Moselhaus" nur wenig mehr als hundert Meter vom Rhein entfernt.

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