Ein Netzwerk guter Weine

Eine Erfolgsgeschichte sondergleichen hat der Wettbewerb "Bester Schoppen" in den vergangenen Jahren an der Mosel und darüber hinaus geschrieben. Ein Erfolgsmodell auch, an dem sich heute, da der Wettbewerb in die zehnte Auflage geht, viele orientieren können. Etwa die Regionalinitiative Mosel, für die der Schoppenwettbewerb so etwas wie die Keimzelle darstellt beim Bemühen, Wein-, Genuss- und Erlebnisqualität an der Mosel zu steigern.

 Anstoßen auf den Jubiläumswettbewerb vor der Cochemer Moselpromenade: Albrecht Ehses, Dieter Reiss, Ansgar Schmitz, Gertrud Ostermann, Hubert Friedrich und Dr. Stephan Reuter (von links). Foto: Franz Erpeldinger

Anstoßen auf den Jubiläumswettbewerb vor der Cochemer Moselpromenade: Albrecht Ehses, Dieter Reiss, Ansgar Schmitz, Gertrud Ostermann, Hubert Friedrich und Dr. Stephan Reuter (von links). Foto: Franz Erpeldinger

Cochem. Es gehört ohne Wenn und Aber wieder zum modernen Lebensstil: das Weintrinken. Doch hier wie vielfach sonst gibt es bisweilen keine zweite Chance, einen guten Eindruck zu machen. Aus dieser Binsenweisheit wurde 1997 die Idee zum Wettbewerb um den "Besten Schoppen" geboren. Der Schoppen, oft die erste Begegnung vieler Gäste mit dem Moselwein, muss ganz einfach gut sein, damit viele weitere Begegnungen folgen. In diesem Jahr geht der Schoppenwettbewerb in die zehnte Auflage, und darf auf eine beeindruckende Erfolgsgeschichte zurückblicken.Grund genug für die Träger des Wettbewerbs, im Hotel Brixiade in Cochem - einer von 152 Gastronomiebetrieben, die den Titel "Haus der Besten Schoppen" führen dürfen - noch einmal zurückzublicken. Natürlich hätte man die Zertifizierung der Schoppenweine seinerzeit der Kammer überlassen können, wie damals bisweilen auch gefordert. Doch genau das wollte man nicht: Winzer und Gastronomen - um einen Wettbewerb letzterer handelt es sich ja - selbst sollten beim Qualitätsstreben zusammenarbeiten. Das ist gelungen, wie Gertrud Ostermann vom Hotel- und Gaststättenverband zufrieden konstatierte. Auch wenn dabei noch einiges zu tun ist. Die Frage "Welchen Wein können Sie uns den empfehlen?" muss vom Servicepersonal kompetent beantwortet werden können, wie Albrecht Ehses, Geschäftsführer Wein und Tourismus bei der IHK Trier, unterstrich. Wer vermarktet den Wettbewerb in seinem Haus am besten, vom Internetauftritt bis zur Flaschenausstattung, von der Vitrine mit den Auszeichnungen bis hin zur Beratung des Gastes und zum Ausschank im Mosel-Classic-Glas? Kriterien, die in die Bewertung einfließen und den Gewinnern eine Auszeichnung am 22. Juli im Kurhaus Bad Bertrich bei der Siegerweinpräsentation garantieren.Bis zum 21. April können Gastronomen ihre Weine dafür noch anstellen. Dr. Stephan Reuter, Leiter des Weinbauamtes Wittlich, ermunterte dazu, diesen Vergleich nicht zu scheuen und sich bei den Proben einmal selbstkritisch mit seinem Schoppenangebot zu überprüfen. Partner im Wettbewerb ist auch das DLR Mosel. Großer Beitrag in Sachen Weinqualität

Dessen Leiter Hubert Friedrich attestierte dem Wettbewerb, einen großen Beitrag zu leisten in Sachen Weinqualität an der Mosel und damit auch die Regionalinitiative Mosel zu befruchten. Projektleiter Dieter Reiss zog zufrieden Bilanz. 1997 als Idee bei einer Weinprobe geboren und zwei Jahre später als Pilotprojekt erstmals im Kreis Bernkastel-Wittlich umgesetzt, bevor 2000 erstmals die gesamte Mosel teilnahm, verzeichnete der Wettbewerb im vergangenen Jahr 1120 Anstellungen von 231 Gastronomiebetrieben und 298 Weingütern. Weingüter auch, denen es gerade durch den Schoppenbewerb erstmals gelang, auf sich aufmerksam zu machen, wie Ansgar Schmitz, Geschäftsführer der Weinwerbung, hervorhob. Dass inzwischen auch am Mittelrhein, an der Nahe, in Rheinhessen und vermutlich bald auch in der Pfalz nach dem besten Schoppen gesucht wird, bestätigt die Moselphilosophie.

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