Ein Preis für das Kloster

Der Klostergemeinschaft Himmerod ist der Deutsche Solarpreis 2009 der Europäischen Vereinigung für Erneuergare Energien Eurosolar e. V. verliehen worden. Der Grund: die Energie-Autarkie der Abtei.

Großlittgen. (ako) Die Umsetzung des umfassenden Masterplans für die fast 900 Jahre alte Abtei Himmerod trägt hochmoderne Früchte: Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Margit Conrad gratulierte dem Zisterzienserkloster, in dem derzeit rund ein Dutzend Mönche lebt und arbeitet, zur Verleihung des Deutschen Solarpreises.

Die Feier fand im Bürgersaal des Rathauses Karlsruhe statt, die Laudatio hielt der bekannte Umwelt-Publizist Franz Alt. Eurosolar-Präsident Hermann Scheer, selbst Träger des Alternativen Nobelpreises, verlieh Auszeichnungen in insgesamt acht Kategorien. Die Abtei Himmerod bekam ihre im Bereich "Lokale oder regionale Vereine/Gemeinschaften". Scheer betonte die Vorbildfunktion der Preisträger für die notwendige Umorientierung in puncto Energieversorgung, weg von fossilen oder atomaren Brennstoffen.

Seit 1994 werden die Deutschen Solarpreise für herausragende innovative Projekte, Initiativen und Engagements vergeben. "Das Kloster Himmerod ist energieautark und hat damit Vorbildcharakter. Erreicht wird das durch eine Miscanthus-Heizung sowie die Nutzung von Solarenergie und Wasserkraft. Der Mönchskonvent zeigt, dass es möglich ist, durch Nutzung eigener Energiepotenziale die gesamte Energieversorgung auf heimische erneuerbare und damit klimaschonende Energien umzustellen und dadurch gleichzeitig eine umfassende Wertschöpfung in der Region zu schaffen", äußerte sich Margit Conrad begeistert vom nachhaltigen Konzept der Abtei.

Die Veränderungen sind in der Tat groß: Bis 2008 benötigte das Kloster jährlich 150 000 Liter Heizöl. Nunmehr beherbergt es auf eigenem Gelände Deutschlands derzeit größte Chinaschilf-Heizanlage. Eine Solarthermie-Anlage sorgt während der Sommermonate für die Warmwasserbereitung. Die zuvor externe Stromversorgung kann nun durch die erneuerte klostereigene Wasserkraftanlage und durch eine Photovoltaikanlage auf den Dächern der Wirtschaftsgebäude intern und ressourcenschonend gesichert werden.

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