Ein Prost auf schlummernde Perlen

GRAACH. Die Graacher Weine genießen hohes Ansehen. Das wurde bei der Weinpräsentation beim Musik- und Weinfest deutlich. Es gab sogar Besucher, die sich als "Riesling-Fanatiker" outeten.

Was gut ist, kehrt wieder. Diese Motto beherzigen auch die Graacher Winzer. Nach einigen Jahren Pause ließen sie beim Musik- und Weinfest die Riesling-Weinpräsentation wieder aufleben. "Wir haben uns überlegt, dass wir wieder mal was machen müssen", erläuterte Winzer Werner Kees. Vor dieser Pause war die Mattheiser Halle Schauplatz der Präsentation. In diesem Jahr gingen die acht Betriebe ins benachbarte Zelt. Hintergrund: Das Fest soll als Einheit da stehen. In früheren Jahren sei das Geschehen etwas auseinander gerissen worden. Ortsbürgermeister Werner Geller steht hinter den Winzern. "Wir wollen diese Präsentation", sagt er. Gleichzeitig rief er zur Unterstützung auf. "Es sind immer die gleichen Leute, die die Arbeit machen." Die Arbeit kommt bei den Besuchern gut an. Mit Andrea und Gottfried Adler waren zwei absolute "Riesling-Fanatiker" unter den Gästen. Das Paar aus der Nähe von Mönchengladbach kommt viermal im Jahr an die Mosel, um Weine zu probieren und die Bestände aufzufrischen. In seiner Familie werde schon seit Generationen Moselwein getrunken, berichtete Gottfried Adler. Er sei damit praktisch aufgewachsen. In seinem Keller sei auch nur Platz für Riesling von der Mosel. Adler probiert zwar auch in anderen Orten und kauft auch dort, er favorisiert aber die Graacher Weine. "Hier gibt es die besten Böden", erläuterte er. Seine Frau ist sogar nur auf Graacher Wein fixiert. "Er schmeckt mir am besten", sagte sie. Während sich Andrea Adler nur auf die lieblichen Erzeugnisse beschränkt, probiert ihr Mann alle Geschmacksstufen durch. Er hat festgestellt, dass es viele "ferngesteuerte Konsumenten" gibt. Leute, die, um dem Trend zu folgen, trockenen Wein bestellen, dann aber das Gesicht verziehen, weil sie diese Geschmacksstufe dann doch nicht mögen. Diese Erfahrungen haben auch Hermann Christen, Otto Kaufmann, Ernst Schreiner und Ernst Weiler schon gemacht. Die vier Männer aus dem Nachbarort Wehlen sind regelmäßig zu Gast bei den Weinpräsentationen. "Mal sind die Wehlener Weine besser, mal die Graacher", gab sich Ernst Weiler diplomatisch. Wie auch immer: Das Quartett hat es gut. In Wehlen und Graach gibt es eine ganze Reihe von hervorragenden Weingütern. Speziell für Graach spricht Gottfried Adler sogar von "schlummernden Perlen. Die Qualität hat sich unglaublich gesteigert."

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