Ein Urlaub mit schönen Folgen

Nach gut einem Monat Dienst bezieht der Nachbau des Römischen Weinschiffs erst einmal sein Winterquartier. Im kommenden Frühjahr geht der Betrieb dann richtig los.

 Für den Bau des Weinschiffs bekommen die Handwerker und weitere Beteiligte von der Handwerkskammer eine Auszeichnung. TV-Foto: Archiv/Fritz-Peter Linden, Foto: Handwerkskammer Trier/Grafik: Birgit Keiser

Für den Bau des Weinschiffs bekommen die Handwerker und weitere Beteiligte von der Handwerkskammer eine Auszeichnung. TV-Foto: Archiv/Fritz-Peter Linden, Foto: Handwerkskammer Trier/Grafik: Birgit Keiser

Neumagen-Dhron. Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Als Hans-Herrmann Kocks vor dreieinhalb Jahren im Urlaub am Tegernsee weilte, las er in einer Zeitung über den Nachbau eines historischen Schiffes, das auf der Donau bei Regensburg fährt. Als er wieder in heimischen Gefilden weilte, erzählte er davon. Das Ergebnis dieser Erzählung ist seit Ende September auf der Mosel zu bewundern: der Nachbau des Römischen Weinschiffs — "Stella Noviomagi" (Stern von Neumagen). Etwa 30 Mal wurde das knapp 18 Meter lange Schiff seither bereits gechartert. Nun ist es erst einmal im Winterquartier. Ab dem Frühjahr 2008 wird es wieder unterwegs sein.Bei einer Abschlussfahrt zogen Vertreter der Handwerkskammer Trier aber schon einmal eine erste Bilanz. Präsident Rudi Müller und Hans-Hermann Kocks ließen noch einmal den Werdegang Revue passieren, erläuterten noch einmal, wie schwer es war, "das bürokratische Dickicht zu lichten", was mit Hilfe der Aufsichts- und Dienstleistungs-Direktion gelang. Schließlich, so Rudi Müller, habe man mit dem Bau "absolutes Neuland betreten und sich auf ein Experiment eingelassen". Der Dank ging in erster Linie an die Jugendlichen der Ausbildungsgruppe "Holzbereich", die unter der Leitung von Andreas Heinen einen Großteil der Arbeiten verrichteten. "Ich bin beeindruckt von der Leistung der jungen Menschen", sagte Hans-Hermann Kocks.Anton Schaafstra, ein holländischer Seebär, der 35 Jahre lang auf Binnengewässern unterwegs war, ist einer der Kapitäne. "Das ist mal was Anderes", erzählte er nach der Fahrt von seinen ersten Erfahrungen mit dem Schiff. Karl-Josef Hoffmann vom Förderverein war bei fast jeder der bisherigen Touren dabei, hat sich vom Laien schon zum Fachmann entwickelt und ist gleichzeitig auch eine Art Fremdenführer, der den Passagieren die Gegend erläutert. Er spielt auch mit dem Gedanken, sich zum Schiffsführer ausbilden zu lassen. Bisher gibt es davon fünf. "Bis zu zehn sollen es werden", sagt Hoffmann. Dazu kommen noch einige Matrosen.Bei Hans-Hermann Kocks ist bereits eine Anfrage eingegangen, das Weinschiff auch einmal an der Ostsee einzusetzen. Hochseetauglich ist es, so Andreas Heinen. Es sei, so Hans-Hermann Kocks und Rudi Müller, nicht einfach gewesen, das Schiff nach dem Bau herzugeben. Aber es gehöre nach Neumagen-Dhron. Rudi Müllers Wunsch: "Liebe Neumagener, behandelt das Schiff gut!"

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort