In Kellern, Kelterhäusern, Scheunen und Zelten - und ab und an auch mal im Freien - haben sich Weinliebhaber am langen Wochenende durch die Palette der Moselweine getestet. Gleich in fünf relativ mühelos abzuradelnden Dörfern öffneten Weingüter ihre Türen zu Wein- und Winzerhöfefesten oder Tagen der offenen Weinkeller. Dazu hielten sie teils beeindruckende Speisekarten bereit und wussten ihre Gäste mit Wissenswertem über den Wein oder geführten Wanderungen durch die Weinberge zu locken. In Rachtig gingen die Türen sogar mitunter schon morgens um zehn Uhr auf, um Weinliebhaber in die Kunst einzuführen, "wie man richtig Wein probiert". Im Laufe des Samstags standen dann Angebote wie das Handwerk eines Küfers, Weinfiltration oder Poesie rund um die Weinlandschaft auf dem Programm. Bei den Nachbarn in Wehlen luden 14 Weingüter ein in Keller, Straußwirtschaften oder auf überdachte Terrassen. Dort boten sie zu Wein und moselländischen Gerichten Informationen wie zu Vor- und Nachteilen moderner Plexiglas-Flaschenverschlüsse. In Mülheim drängte es erstaunlicherweise ausgerechnet am nass-kalten "Vatertag" viele Gäste in die geöffneten Scheunen und Gärten. Wozu natürlich Gelegenheiten wie das Verkosten von Weinen aus vier Jahrzehnten oder eine Modenschau beitrugen. Hausgemachte Leckerbissen wie "Gefüllte Kartoffeln" oder "Kappesmengsel" (Kartoffelpüree mit Sauerkraut und Kasseler) rundeten in Piesport die Weinpalette vom Riesling-Goldtröpfchen bis zum Ortega ab. Außerdem lockten Live-Musik, Gemäldeausstellung und einzigartige Moselausblicke. In Veldenz erwartete die Gäste zu "Wingertsschmea" (Weinbergsbrot) und Well-Kesselfleisch zudem ein Rundum-Angebot mit Kunsthandwerk und Oldie-Traktoren (weiterer Bericht folgt).