Ein feuriges Spektakel für Verliebte

BERNKASTEL-KUES. Es gibt einige Neuerungen beim diesjährigen Weinfest der Mittelmosel. So wird das Feuerwerk nicht nur zum optischen Spektakel. Die Besucher sollen auch akustisch auf ihre Kosten kommen.

Wer küssende Menschen sehen will, sollte sich am Samstagabend in Bernkastel-Kues einfinden. "Da werden sich die Verliebten abknutschen", glaubt zumindest Hermann Lewen, Intendant der Mosel Festwochen. Lewen und sein Mitarbeiter Michael Schwierzy haben erstmals ein Musikprogramm für das traditionelle Großfeuerwerk am Samstag (Beginn 21 Uhr) zusammengestellt. Er erwartet "Gänsehaut-Feeling." Und das soll die Besucher, zumindest die Verliebten unter ihnen, zum Küssen animieren. "Es geht um Emotionen", stimmt Weinfest-Organisatorin Sylvia Westermann, Chefin des Mosel-Gäste-Zentrums, zu. Das Feuerwerk, einer der Höhepunkte des Weinfestes, wird erstmals mit Musik untermalt. Zu einem soll das Spektakel dadurch wieder ein Alleinstellungsmerkmal bekommen. "Denn die Zahl der normalen Feuerwerke steigt", sagt Lewen. Zum anderen sollen die Menschen, die das Feuerwerk von den umliegenden Höhen und aus den Weinbergen verfolgen, wieder in die Stadt gelockt werden. Denn zu hören sein wird die Musik voraussichtlich nur in der Stadt (Bereich Weinstraße, Brücke, Kueser Moselvorgelände, Rummelplatz). Wie die Musik dort ankommt, steht aber noch in den Sternen. Das hängt unter anderem von der Witterung ab. Unklar ist auch, wie die Mosel den Klang weiterleitet. "Es ist ein Experiment, und wir können keine Generalprobe machen", sagen Lewen und Westermann. Die Voraussetzungen für ein Hör-Erlebnis sind aber gegeben. Eine 40 000-Watt-Musik-Anlage am Gestade, in der Nähe der VG-Verwaltung, soll für den richtigen Ton sorgen. "Dimensionen wie bei Rock am Ring", sagt Sylvia Westermann. Und die Firma, die aktiv wird, nennt sich Weltmeister des Musik-Feuerwerks. Im Rahmen der Mosel Festwochen hat Hermann Lewen bereits gute Erfahrungen mit Musik-Feuerwerken gemacht. In Bernkastel-Kues ist allerdings alles ein paar Nummern größer. Im engen Moseltal wird es um die Frage gehen, wie die Musik über 20 Minuten - so lange dauert das Feuerwerk - gegen die Böller ankommt und ob es, wie erhofft, zu einer Einheit kommt. Zu hören sein wird eine Mischung aus Filmmelodien, klassischer Musik und Pop. Hermann Lewen kündigt "bombastische Sound-Elemente" an, die speziell auf das Feuerwerk abgestimmt werden. Mittendrin wird zudem eine ganz spezielle Collage platziert, über die die Organisatoren noch den Mantel des Schweigens decken. So viel sei verraten: Sie wird die Besucher nach einigen Momenten des Staunens und Nachdenkens an ein besonderes Ereignis erinnern. Riesige Kosten verursacht das musikalische Beiwerk nicht. Veranschlagt sind 2000 Euro, die zudem von einem Sponsor getragen werden. Das Feuerwerk selbst, das in den vergangenen Jahren bis zu 80 000 Menschen begeisterte, kostet wieder rund 20 000 Euro. Es sei wichtig, neue Elemente in das traditionelle Fest zu integrieren, betonen Lewen und Westermann. "Wir sind dazu auch immer wieder aufgefordert worden. Deshalb probieren wir es einfach einmal aus", fügen sie an. Lewen und Westermann haben auch das übrige Musikprogramm für die Weinfesttage zusammengestellt. Die wichtigsten Abend-Konzerte auf den überdachten Bühnen: Freitag: 21.30 bis 24 Uhr: Robbie Williams Coverband (Karlsbader Platz); Samstag 21.30 bis 24 Uhr: "De Zwiebels" (Marktplatz), "Alles Banane" (Karlsbader Platz); Sonntag 20 bis 23 Uhr: "Saxomania (Marktplatz); Sonntag 21 bis 24 Uhr: "Jimmy Beat" (Karlsbader Platz); Montag 20 bis 24 Uhr: Dschungel Revival-Party mit Andreas Radtke (Karlsbader Platz), "Hunsrücker Nachtschwärmer" (Marktplatz). Darüber hinaus finden viele weitere kleine und große Konzerte statt.

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