Bernkastel-Kues. (sim) Als Ulf Hangert, der vor siebeneinhalb Jahren in einer vor Spannung kaum zu überbietenden Stichwahl gegen Otto Maria Bastgen siegte, gestern Abend zusammen mit Ehefrau Margareta um 18.25 Uhr die Wahlzentrale im Verwaltungsgebäude der VG Bernkastel-Kues betritt, ist schon alles klar. Zu diesem Zeitpunkt sind bereits 27 der 33 Stimmbezirke ausgezählt, und Hangert führt mehr als deutlich mit 83 zu 17 Prozent. Hangert lächelt ein wenig stolz, er nimmt die ersten Glückwünsche vom CDU-Kreisvorsitzenden Alexander Licht und von Rita Faßl-Lichter entgegen. Eine viertel Stunde später ist es sozusagen offiziell. Der Erste Beigeordnete der VG, Leo Wächter, nennt das vorläufige Endergebnis. Hangert (55) wird die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues weitere acht Jahre als Bürgermeister führen. Herausforderer Patrick Schenk, der erst unmittelbar vor Verkündung des Wahlergebnisses eingetroffen ist, wirkt kaum enttäuscht und schüttelt Hangert die Hand. Gefüllte Weingläser gehen rund, die Besucher, unter ihnen zahlreiche Ortsbürgermeister, greifen gerne zu. Hangert wird im Anschluss mit Freunden im Gasthaus Thanisch in Lieser noch ein wenig feiern. Patrick Schenk, der den Tag "ganz entspannt" mit Ehefrau Simone und seinen drei kleinen Kindern verbracht hat, geht geschlagen aber nicht frustriert nach Hause. "Wir werden uns jetzt was Leckeres kochen", sagt der 44-jährige Wein-Verkaufsleiter. Und er verspricht, weiter mit der VBB "für die Bürger etwas zu machen". Rund 30 Neugierige haben sich in dem großen Raum, in dem sich normalerweise das Einwohnermeldeamt befindet, eingefunden. Sie schauen immer wieder auf die weiße Wand, auf die Verwaltungsmitarbeiter Thomas Ruf die Zwischenergebnisse per Beamer wirft. Zu keinem Zeitpunkt ist der Sieg Hangerts gefährdet, es scheint, als ob alle mehr an der Wahlbeteiligung interessiert sind, als am Wahlergebnis. Hangert, der große Favorit, ist dieser Rolle gerecht geworden, der Ürziger Patrick Schenk, der für die Vereinigung Bürger für Bürger (VBB) ins Rennen gegangen ist, hatte nie den Hauch einer Chance. VBB-Vorsitzende Heide Weidemann sagt dennoch: "Das ist ein Ergebnis von nicht zu vernachlässigender Größe. Für uns war wichtig, eine Alternative zu stellen." Die Wahlbeteiligung liegt am Ende bei 38,14 Prozent - eine Zahl, die sowohl Hangert als auch Leo Wächter als gut bewerten. Das erste Ergebnis meldet übrigens schon zwei Minuten nach Schließung der Wahllokale der kleine Brauneberger Ortsteil Hirzley. Von den 57 Wahlberechtigten haben 22 gewählt, 20 stimmten für Hangert, zwei für Schenk. Die Kommener sind ebenfalls schnelle Zähler. Um 18.05 geht ihr Ergebnis telefonisch ein. Es folgen im Takt von 20 bis 40 Sekunden die Meldungen aus Kleinich-Fronhofen, Graach, Kesten, Lösnich und Lieser.