Ein ganz "normales" Wetterjahr

TRABEN-TRARBACH. (red) Im Gegensatz zum Wetterjahr 2003, in dem zahlreiche, teils sensationelle Rekorde registriert wurden, ging es 2004 gemäßigt zu: Es kehrte Normalität ein auf der Wetterbühne. Trotzdem wurde es für "Wetterfrösche" selten langweilig. So hatte der Traben-Trarbacher Hobby-Meteorologe Rudolf Heydenreich genügend Interessantes zu beobachten und zu verzeichnen.

Nach dem Trockenjahr 2003 fiel der Niederschlag im vergangenen Jahr reichlicher aus. An 181 Tagen (40 mehr als im Vorjahr) fiel messbarer Niederschlag vom Himmel. Der Regenmesser konnte sich über umgerechnet 782 Liter Wasser je Quadratmeter freuen. Damit wurde der langjährige Mittelwert fast punktgenau getroffen. Leider waren die Hochsommermonate Juli und August ziemlich verregnet. Im Juli schüttete es 109 Liter, im August sogar 135 Liter pro Quadratmeter auf Traben-Trarbach, normal wären je etwa 70 Liter. Als nassester Tag ging der 7. Mai mit 36,2 Liter in die Wetterstatistik ein. Richtige Dürremonate fehlten, allerdings lieferten März, September, November und Dezember nur jeweils etwas mehr als die Hälfte des üblichen Regens. Gewittertage gab es 32. Dies ist zwar eine recht hohe Zahl, doch in den Jahren 2000 und 2003 waren noch häufiger Blitz und Donner zu beobachten. Nur die Monate November und Dezember blieben ohne dieses Himmelsschauspiel. Zur Winterbilanz: Frosttage gab es 57, neun mehr als im Mittel der vergangenen 20 Jahre; Dauerfrost gab es im wärmegewohnten Moseltal nur an neun Tagen. Schnee oder Schneeregen fielen an 27 Tagen, doch nur selten blieb der Schnee im Tal länger liegen. Besser sah es da auf den Hunsrückhöhen aus. Die Temperaturen wurden gegenüber dem Wärme-Rekordjahr 2003 tüchtig zurechtgestutzt. Der Wärme-Überschuss war bei weitem nicht so groß wie in den Vorjahren. Viel Normalität in der Wetterküche ließ auch bei den Temperaturen kein Rekordniveau zu. Bei einer Mitteltemperatur von 11,4 Grad (0,7 Grad wärmer als normal) blickt Traben-Trarbach auf das kühlste Jahr seit 1998 zurück. Lediglich die Monate Februar, April und August ragen mit einem sehr hohen Wärmeüberschuss heraus. An 137 Tagen stieg das Thermometer über 20 Grad, 64 mal wurde die 25-Grad-Marke, das Kriterium für einen Sommertag, übertroffen. 19 mal ging es über 30 Grad. Die Anzahl der heißen Tage hat sich damit gegenüber dem Rekordjahr 2003 halbiert. Die Sonnenscheindauer ist ernüchternd: Dies drückt sich auch in der Zahl der heiteren Tage aus: 2003 waren es 151, 2004 nur 95. Wurden die Traben-Trarbacher 2003 mit Sonnenschein geradezu verwöhnt (35 Prozent mehr als normal), so fällt die Bilanz auch hier 2004 weitgehend normal aus.

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