Ein ganzes Dorf steht kopf

KLAUSEN-KRAMES. Schmucke Hinweistafeln an den Ortseingängen weisen darauf hin, dass ein großes Ereignis bevorsteht: 2004 feiert der Klausener Ortsteil Krames sein 900-jähriges Bestehen.

Krames wurde erstmals urkundlich vor 900 Jahren als "villa cramsara" im Güterverzeichnis der Abtei Mettlach erwähnt. Der Name stammt wohl aus dem treverischen "cramus" und bedeutet Knoblauch. Vielleicht wurde einmal in Krames diese Gewürzpflanze angepflanzt, die bei den Treverern und auch bei den Römern als Heilpflanze sehr geschätzt war. Zeugnisse der weitreichenden Vergangenheit sind römische Siedlungsspuren wie Mauerreste, Ziegel- und Gefäßscherben, Münzen, ein Mühlstein sowie ein Gräberfeld, die in der Gemarkung Krames gefunden wurden.Halber Ort vom Feuer vernichtet

Die Kapelle von Krames wurde bereits 1330 genannt. Die größte Katastrophe, die den Ort heimsuchte, war ein verheerender Brand am 12. Oktober 1750. Damals wurde die Hälfte des aus rund 15 Erbhöfen bestehenden Dorfes im Feuer vernichtet. Bis zum Jahr 1969 war Krames eine selbständige Gemeinde. Ab diesem Zeitpunkt bildete es zusammen mit Pohlbach die Gemeinde Klausen. Die Vorbereitungen zum Jubiläumsfest laufen bereits seit 2001, als Gemeinderat und Klausener Vereine beschlossen, ein solches Ereignis angemessen zu feiern. Alle Fäden laufen beim Festausschuss zusammen, dem unter Vorsitz von Walter Braband folgende Mitglieder angehören: Berthold Dietzen, Marlies Freudenreich, Manfred Heß, Maria Metz, Hans-Josef Schmitt, Cornelia Spang-Schruden, Manfred Simon und Monika Zimmer. Das Veranstaltungsteam trifft sich inzwischen nahezu wöchentlich, um die Organisation voranzutreiben. Zwischenzeitlich haben sich viele Helfer den Vorbereitungen angeschlossen. Die Hauptfeierlichkeiten finden vom 26. bis 29. August 2004 statt. Höhepunkt des Festwochenendes werden samstags und sonntags die Aktionen im Ortskern von Krames sein. Einige Dorfstraßen werden für den öffentlichen Verkehr gesperrt, damit die erhoffte Besucherschar ungestört die vielfältigen Attraktionen erleben kann. So gibt es altes Handwerk zu sehen, verschiedene Ausstellungen und Darbietungen auf der Aktionsbühne. Es gibt Leckeres aus heimischer Küche und Keller, eine Gruppe, die mittelalterliches Lagerleben präsentiert, und die Kinder können unter anderem auf einer Mini-Eisenbahn eine kleine Rundfahrt machen. Geplant ist außerdem ein Eröffnungsabend mit den Ortsvereinen, ein Festgottesdienst, ein Abend für die Jugend sowie Auftritte von Musikvereinen und Showbands mit Tanz im Zelt. Für das Jahr 2004 wurde bereits ein Kalender mit alten und neuen Bildern von Krames gemeinsam mit Forum Klausen e.V. veröffentlicht. Ebenso können jetzt bei den Mitgliedern des Festausschusses günstig Sonderabfüllungen von Weinbergspfirsichlikör, Obstler und Mirabellenwasser in 0,2-LiterFlaschen mit dem Logo der Jubiläumsveranstaltung erworben werden. Im Laufe des Jahres finden weitere Aktionen statt: Am 21. März wird zu einem Mundartabend eingeladen, am 5. Juni ist eine Wanderung rund um Krames geplant. Außerdem erscheint anlässlich des Jubiläumsjahres ein Buch, in dem neben Ortsgeschichte und Besonderheiten von Krames mundartliche Anekdoten niedergeschrieben sind. Es gibt also noch viel zu tun, so Walter Braband, der Vorsitzende des Festausschusses. Momentan wird ein Parkplatz-Konzept erarbeitet und Angebote von Catering-Unternehmen geprüft. Braband lobt vor allen Dingen die Einsatzbereitschaft der einheimischen Bürger, die das große Projekt tatkräftig und mit viel Eigenleistung unterstützen. "Ohne die Hilfe der Bevölkerung ist das alles nicht zu realisieren. Wir hoffen, dass noch der ein oder andere Helfer hinzukommt." Die können sich am 29. Februar melden. Dann findet um 17 Uhr im Hotel Klausenhof eine Bürgerversammlung statt, in der das Konzept der Festveranstaltung vorgestellt sowie inhaltliche und organisatorische Details besprochen werden.

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