Ein historisches Ereignis

Der Weg ist lang gewesen. Doch nun ist es geschafft: Seit dem Wochenende gibt es statt der bisherigen beiden Einzelwehren nur noch eine Freiwillige Feuerwehr Neumagen-Dhron.

 Helmut Ludwig (links) überreicht als stellvertretender Verbandsbürgermeister und Dienstherr der Wehren dem ersten Wehrführer der neu begründeten Freiwilligen Feuerwehr Neumagen-Dhron die Ernennungsurkunde. Stellvertreter von Thomas Kohl sind Markus Schneider und Oliver Hardt (dahinter, von links). Rechts im Bild Wehrleiter Fischer Joachim (Zweiter von rechts) sowie Kreisfeuerwehrinspekteur und Ortsbürgermeister Willi Herres.TV-Foto: Ursula Schmieder

Helmut Ludwig (links) überreicht als stellvertretender Verbandsbürgermeister und Dienstherr der Wehren dem ersten Wehrführer der neu begründeten Freiwilligen Feuerwehr Neumagen-Dhron die Ernennungsurkunde. Stellvertreter von Thomas Kohl sind Markus Schneider und Oliver Hardt (dahinter, von links). Rechts im Bild Wehrleiter Fischer Joachim (Zweiter von rechts) sowie Kreisfeuerwehrinspekteur und Ortsbürgermeister Willi Herres.TV-Foto: Ursula Schmieder

Neumagen-Dhron. Die Idee hat die Aktiven schon seit etlichen Jahren beschäftigt. Am Wochenende haben die bisherigen Freiwilligen Feuerwehren Neumagen und Dhron nun endlich "Nägel mit Köpfen" gemacht, wie es Wehrleiter Joachim Fischer formuliert. Ab sofort gehen die formell aufgelösten beiden Wehren als Freiwillige Feuerwehr Neumagen-Dhron einen gemeinsamen Weg. In geheimer Wahl haben 47 der insgesamt etwa 65 Aktiven in drei Wahlgängen ihre erste gemeinsame Wehrführung gewählt. Für den neuen Wehrführer Thomas Kohl, bisher Wehrführer von Dhron, haben sich 45 der Anwesenden ausgesprochen. Seine gleichberechtigten Stellvertreter Markus Schneider (Neumagen) und Oliver Hardt (Dhron), beide bisher stellvertretende Wehrführer der Einzel-Wehren, erhielten 46 beziehungsweise 43 Ja-Stimmen.Allzu viel ändern wird sich für die Wehrleute nun aber nicht. Denn seit 2001 arbeiten sie bei Übungen wie Einsätzen sowieso Hand in Hand. Der Wunsch, zusammenzugehen, war endgültig gereift, als sich vor rund zwei Jahren kein Nachfolger für den aus beruflichen Gründen zurückgetretenen Neumagener Wehrführer fand. Im Januar 2006 haben die Wehren dann der Verbandsgemeinde ihren Entschluss mitgeteilt. Ehemaliger Bürgermeister hatte Bedenken

Der damalige Verbandsbürgermeister Hans Werner Schmitt hatte jedoch als oberster Dienstherr der Verbandsgemeindewehren Bedenken. Das entsprechende Landesgesetz, in dem es "der Wehrführer und sein Stellvertreter" heißt, sehe die ins Auge gefasste Konstellation mit einem Wehrführer und zwei Stellvertretern nicht vor.Also haben sich die Wehren zuvor beim Innenministerium in Mainz rechtlich abgesichert, dass ihr Wunsch auch gesetzeskonform ist. Anfang März dieses Jahres hat dann der Verbandsgemeinderat den Weg frei gemacht."Gut Ding braucht halt Weile", kommentiert Fischer das schon vor zehn Jahren angepeilte Ziel dieses "historischen Ereignisses". Der Zusammenschluss komme aber noch rechtzeitig. Denn die demografische Entwicklung mache auch vor den Wehren nicht Halt. Abgesehen von personellen Engpässen sei künftig auch mit finanziellen zu rechnen, da die Landesmittel knapper würden. Mit Blick auf die neue "Crew", bei der Einzelkämpfer verloren hätten, ist er überzeugt: "Wir werden dieses Schiff Feuerwehr Neumagen-Dhron in ein vernünftiges Fahrwasser bringen."Helmut Ludwig hebt als stellvertretender Verbandsbürgermeister hervor, dass die idealistische Geisteshaltung der Gründerväter beider Wehren bis heute lebendig geblieben sei. Daher könne auch er nur unterschreiben, dass dies ein historisches Ereignis sei. Für Willi Herres geht als Ortsbürgermeister und Kreisfeuerwehrinspekteur mit dem Zusammenschluss "ein lang gehegter Wunsch" in Erfüllung. "Wir sind jetzt eine Gemeinde und eine Feuerwehr Neumagen-Dhron." Angesichts des demografischen Wandels und mit Blick auf die Sicherheit der Bürger sei dies ein weiser und richtiger Entschluss. Denn es sei immer besser zu agieren als zu reagieren.

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