Ein sicherer Schlafplatz für Straßenkinder in Rumänien

ZELL. (red) Ehrenamtliche Caritas-Gruppen und Frauengemeinschaften aus den Kreisen Cochem-Zell und Bernkastel-Wittlich starten heute eine gemeinsame Spendenaktion.

Auch heute leben in Rumänien Tausende von Straßenkindern. Ihren Lebensunterhalt "verdienen" sie sich durch Betteln oder Gelegenheitsjobs. Sie schlafen in Hauseingängen, am Bahnhof und neben Fernrohrleitungen des Heizkraftwerkes. Klebstoffschnüffeln ist weit verbreitet. Viele sind Opfer von brutaler Gewalt und Missbrauch. Der Caritasverband will die Lebenssituation diese Kinder verbessern und hat deshalb im rumänischen Bistum Alba Julia ein Nachtasyl für Straßenkinder eingerichtet. Hier gibt es Abendessen und Frühstück für hungrige Kinder, notwendige Dinge für die Schule und - vor allem - einen sicheren Schlafplatz. Das Referat "Auslandshilfe" des Diözesancaritasverbandes Trier betreut dieses Projekt der rumänischen Caritas nicht nur mit fachlicher Beratung. "Wir konnten im Jahr 2003 durch eine Erbschaftsspende der Caritas in Alba Julia die Mittel zum Kauf und der Renovierung eines geeigneten Hauses für die Errichtung eines Nachtasyls zur Verfügung stellen. Das Haus befindet sich in einer Region, die durch besondere soziale Verelendung gekennzeichnet ist, in der ehemaligen Bergbaustadt Petrosani. Wir haben für diese Straßenkinder über eine reine Übernachtungsmöglichkeit hinaus ein sozial integratives Programm gestartet, das eine Wiedereingliederung in die Gesellschaft und vor allem auch einen Schulabschluss als Ziel hat", so Jutta Kirchen vom Diözesancaritasverband.Spenden werden noch am Samstag verladen

Auch die Caritas-Geschäftsstellen Cochem und Wittlich sowie zahlreiche ehrenamtliche Caritas-Gruppen und Frauengemeinschaften aus den beiden Kreisgebieten wollen diesen Kindern helfen. Am heutigen Freitag und morgen, Samstag, jeweils von 9 Uhr bis 18 Uhr, verteilen ehrenamtliche Mitarbeiterinnen der Caritas-Helferkreise Zell, Briedel, St. Aldegund und Traben-Trarbach/Burg/Enkirch/Reil, der katholischen Frauengemeinschaft Pünderich, ehrenamtliche Helferinnen aus Ellenz-Poltersdorf sowie Mitarbeiterinnen von Alf-aktiv "Einkaufszettel für rumänische Straßenkinder" im Globus-Handeshof Zell an die Kunden des Hauses. Auf diesen Einkaufszetteln steht, was zum Aufbau und Betreiben des Nachtasyls dringend an Sachspenden benötigt wird: Schulmaterial, wie Hefte, Ringbücher, Malblocks, Bleistifte, Buntstifte, Füller und Patronen, Hygieneartikel, wie Seife, Duschgel, Zahnpasta, Zahnbürsten, Shampoo, Waschpulver, Wischlappen und Wäsche, wie Handtücher, Duschtücher, Waschlappen, Bettwäsche und Decken. Die für die Straßenkinder eingekauften Artikel werden dann an der Kasse bezahlt und beim Verlassen des Marktes an ehrenamtliche Helferinnen am Aktionsstand gegenüber der Apotheke im Globus abgegeben. Von den Ehrenamtlichen sortiert und verpackt werden die Sachspenden am Samstag-abend auf einen LKW des Malteser-Hilfsdienstes verladen und in Kürze auf die Reise nach Rumänien geschickt. Auch Geldspenden sind willkommen, um weitere Hilfen für die Straßenkinder in Rumänien zu ermöglichen. Weitere Informationen zu diesem Hilfsprojekt für die Ärmsten der Armen, das auch Sachspenden über das Nachtasyl hinaus an Kinder aus sehr bedürftigen Familien verteilt, sind in den Caritas-Geschäftsstellen Cochem (Telefon 02671/9752-0) und Wittlich (06571/9155-0) erhältlich. Ansprechpartner ist jeweils Rainer Martini.

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