Ein steiler Aufstieg in den Koch-Olymp - Der Sterne-Koch aus Piesport

Piesport · Sterne-Koch Thomas Schanz aus Piesport hat in diesem Jahr drei weitere wichtige Auszeichnungen eingeheimst.

Thomas Schanz aus Piesport kann es manchmal selbst nicht glauben. Innerhalb weniger Jahre ist der 37-Jährige in die Top-Liga der besten deutschen Köche aufgestiegen. Und das Jahr 2017 hat ihm noch einmal drei in der Gourmetszene wichtige Auszeichnungen beschert.

Der Feinschmecker, eine der führenden deutschen Gourmetzeitschriften, hat das "schanz. restaurant" zum Restaurant des Jahres gekürt. Doch damit noch nicht genug: Im Restaurantführer "Bertelsmann Guide 2017" ist er der Koch des Jahres und der Gault Millau zeichnete ihn als "Aufsteiger des Jahres" aus. Thomas Schanz: "Dieses Jahr war unglaublich, ich kann kaum fassen, was da alles passiert ist."

Überhaupt ist die ganze Karriere des jungen Spitzenkochs unglaublich. 2011 eröffnete er in Piesport sein Restaurant. Er hatte es direkt neben das 1992 eröffnete Hotel garni seiner Eltern gebaut. Vater Erich und Mutter Gabi führten noch bis vor einigen Jahren zusätzlich den Weinbaubetrieb, der heute verpachtet ist.

Wenige Wochen nach der Restauranteröffnung setzte sich ein Tester des Guide Michelin unerkannt an einen der Tische. Die große Überraschung folgte noch im gleichen Jahr. Die Gourmet-Bibel belohnte die Kochkünste von Thomas Schanz mit dem ersten Stern. Seit Februar vergangenen Jahres hat er den zweiten Stern in der Tasche.
Was macht einen Spitzenkoch aus? "Man muss jeden Tag konsequent arbeiten, muss perfektionistisch sein und darf nie die Fünfe mal gerade sein lassen", sagt Schanz. Hinzu komme Kreativität und das Entwickeln einer eigenen Handschrift. Die Feinschmecker der gleichnamigen Zeitschrift schreiben: "Jedes der Gerichte von Thomas Schanz ist mit sicherem Gespür für Harmonie und Raffinesse zubereitet und dazu bildschön anzusehen."

Sorgen, nach dem steilen Aufstieg vielleicht irgendwann wieder abzusteigen, hat Schanz nicht. "Da mache ich mir überhaupt keine Gedanken. Ich fühle mich gut, bin mit meinem Restaurant immer noch in der Aufbauphase und will mich weiterentwickeln." Die Auszeichnung "Restaurant des Jahres" freut ihn ganz besonders, weil damit das Gesamtkonzept gewürdigt wird. Die Tester bewerten nicht nur die Küche, sondern auch Service und Ambiente, also sozusagen die Philosophie des Restaurants. Schanz: "Wer zu uns kommt, soll sich wohlfühlen. Es muss nicht andächtig und steif zugehen, es darf auch herzhaft gelacht werden. Kurz gesagt. Es muss einfach Spaß machen."

Den Spaß am Kochen, am Ausprobieren und Experimentieren fand er während seiner Lehrzeit. Zunächst machte er in Oberstaufen im Fünf-Sterne-Hotel Allgäusonne eine Ausbildung zum Hotelfachmann, bevor er als Kochlehrling zur Gourmet-Topadresse Traube Tonbach in Baiersbronn (Schwarzwald) wechselte.

Schanz: "Es war eine sehr harte Zeit. Aber ich habe mich durchgebissen und irgendwann Blut geleckt. Und auf einmal hat es richtig Spaß gemacht." Die weiteren Stationen nach der Lehre: Altes Kelterhaus bei Spitzenkoch Markus Plein in Wintrich, dann zu Drei-Sterne-Koch Klaus Erfort in Saarbrücken und schließlich sechs Jahre Jungkoch bei Helmut Thieltges, ebenfalls einer von nur zehn Drei-Sterne-Köchen in Deutschland, der kürzlich verstorben ist.

Ist sein Traum in Erfüllung gegangen? Schanz: "Er ist nicht nur in Erfüllung gegangen, er wurde sogar noch getoppt."

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