Ein verschworener Haufen

Das Bernkastel-Kueser "Mittelalter Spektakel" hat bereits einen guten Namen. Es soll in Zukunft noch weiter professionalisiert werden. Die Initiatoren möchten außerdem die Burg Landshut beleben.

Bernkastel-Kues. (cb) Im Jahr 2005 trat die Gruppe "conductio princastell" erstmals richtig ins Licht der Öffentlichkeit. Damals richtete sie im Auftrag der Stadt das "Mittelalter-Spektakel" aus. 2007 folgte die zweite Auflage. Tausende Besucher am Kueser Moselufer zeugten von einer hervorragenden Resonanz. Der dritten Auflage im Jahr 2009 steht nichts im Weg.Doch die Gruppe will nicht nur mit diesem Spektakel auf sich aufmerksam machen. Sie will zu einem festen Bestandteil des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens werden. Deshalb haben Florian Meurer, Sandra Zimmermann, Roland Buß, Carsten Kaufmann, Markus Jany, Bernhard Jany, Hermann Hartmann und Andreas Burg den Verein "conductio-princastell" gegründet. Die acht Leute (Durchschnittsalter 31 Jahre) kennen sich teilweise seit 15 Jahren und sind ein verschworener Haufen. Die Vereinsgründung dient in erster Linie dazu, fördernde Mitglieder und aktive Mitglieder werben zu können. Fördernde Mitglieder (Jahresbeitrag 60 Euro) sollen Geld in die Kasse bringen, aktive Mitglieder (24 Euro), aus denen nach zwei Jahren Vollmitglieder werden können (36 Euro), sollen in die Arbeit, unter anderem die Organisation des Mittelalter-Spektakels, eingebunden werden.Im Haus am Nikolausufer sollen Kurse stattfinden

Zwei der Mitglieder haben am Nikolausufer ein Haus erworben. Erfreulicher Nebenaspekt: In dem großen Anwesen kann sich der Verein Räume einrichten: zur Lagerung von Utensilien, die für das Mittelalter-Spektakel notwenig sind und als Treffpunkt. Vorher müssen aber die Handwerker ran und für die Grundsanierung sorgen. Deshalb sind Spenden erwünscht.Der Verein setzt sich weitere Ziele. Unter anderem will er sich für eine bessere Nutzung und Vermarktung der Burg Landshut einbringen. Sandra Zimmermann, angehende Innenarchitektin, möchte ihre Diplomarbeit diesem Thema widmen. Zudem soll die Zahl der Rittermahle ausgedehnt werden. Auch eine mittelalterliche Weinprobe ist im Gespräch. Und sportliche Aktivitäten wie Bogenschießen und Schaukämpfe. Schließlich wollen die Mitglieder als feste Lagergruppe an Mittelalter-Märkten in anderen Regionen teilnehmen und so für die Mosel werben. "Auch die lange Stadtgeschichte kann thematisiert werden", sagt Florian Meurer.Knapp zusätzliche 20 aktive Mitglieder aus der gesamten Region hat der Verein nach der Gründung bereits gewonnen. Auch bei den fördernden Mitgliedern tut sich was Die Räume am Nikolausufer sollen auch Anlaufpunkt für Interessenten sein. Dort soll eine Bibliothek aufgebaut werden. Und es soll Kurse geben. Zum Beispiel, wie ein Gewand selbst hergestellt werden kann. Wer sich stilecht kleiden will und sich die Sachen kauft, muss einige tausend Euro hinblättern. "Man kann aber viel selbst machen", betonen Meurer und Zimmermann.

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