Ein waschechter Westfale in der Eifel

Aus einem Provisorium ist eine langfristige Perspektive geworden: Der bisherige kommissarische Leiter der Jugendherberge Dirk Hölscher ist seit Anfang August nun unbefristet die Seele des Hauses.

 Dirk Hölscher an seinem neuen Wirkungsort, der Jugendherberge Manderscheid. TV-Foto: Angelika Koch

Dirk Hölscher an seinem neuen Wirkungsort, der Jugendherberge Manderscheid. TV-Foto: Angelika Koch

Manderscheid. Der 40-Jährige hatte sich zuvor nach dem Ausscheiden von Björn Ambrosch, der die Geschicke der Jugendherberge zweieinhalb Jahre lang führte, eher auf gut Glück in die Eifel beworben: "Ich komme ursprünglich aus Ostwestfalen, also aus dem Teutoburger Wald, und kannte die Landschaft hier nur aus den Krimis von Jacques Berndorf. Als ich dann im März herkam, war ich ganz begeistert - es ist noch schöner als erwartet!" So schön, dass aus der Zwischenlösung viel mehr wurde. Ehefrau Stephanie, mit der gemeinsam er zuvor die Jugendherberge im pfälzischen Wolfstein leitete, kommt Ende August mit dem zweijährigen Sohn nach. "Wir sehen die Aufgabe in Manderscheid als unsere Lebensperspektive", schildert der gelernte Empfangschef, der bis zu seinem Einstieg in das Deutsche Jugendherbergswerk vor mehr als fünf Jahren in einem Vier-Sterne-Haus bei Paderborn arbeitete, den Wunsch nach Kontinuität, der den Touristikern in Manderscheid sicher entgegenkommt. Zuvor hatte es mehrere Wechsel in der Leitung des für den Kurort wichtigen Leistungsträgers gegeben.Zunächst geht alle Energie in die Jugendherberge

"Ich werde mich sicher nach einer gewissen Zeit ebenso im Stadtmarketing und vor Ort engagieren wie mein Vorgänger", plant Hölscher, "doch zunächst geht alle Energie hier in die Jugendherberge." An dieser besonders familienfreundlichen Art der Unterkunft schätzt er vor allem die persönliche Nähe zu den Gästen. "In der Leitung eines solchen Betriebes hat man viel interessantere und abwechslungsreichere Aufgaben als an der Rezeption eines Hotels", ist er froh über den Verlauf seiner Karriere. "Hier habe ich meinen Traumjob gefunden." Schulklassen, Senioren mit ihren Enkeln oder Eltern mit kleinen Kindern sind das Stammpublikum des komfortablen 105-Betten-Hauses, hinzu kommen einzelne Radsportler und Wanderer oder ganze Gruppen. "Denen kann ich mittlerweile selbst gute Tipps geben, wo was in der Umgebung besonders sehenswert ist. Die Zusammenarbeit mit dem Maarmuseum und den Geopark-Einrichtungen gestaltet sich sehr konstruktiv", sagt Hölscher und empfindet generell das Verhältnis zu den Kollegen und Behörden vor Ort als gut und unterstützend.Mit einem Tag der offenen Tür am 16. September und Events wie einer Harry-Potter-Lesenacht am 27. Oktober öffnet Dirk Hölscher die Jugendherberge für spannende Einblicke - nicht nur für Kinder und Jugendliche. Exkursionen rund um den Vulkanismus oder Aktionen gemeinsam mit dem Kunsthandwerk vor Ort wie etwa der Kerzenmanufaktur sind in der Planung. "Die Eifel bietet einfach alles", lobt der Ostwestfale seine Wahlheimat.

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