Ein würdiger Standort fürs "Bildchen"

MINHEIM. Der verstorbene Domkapitular Nikolaus Föhr, ein gebürtiger Minheimer, hat in der Gemeinde bleibende Spuren hinterlassen.

 Dank Nikolaus Föhr hat das "Bildchen", wie die Minheimer den Bildstock mit der "Heiligen Familie" nennen, in der Pfarrkirche einen würdigen und sicheren Platz gefunden. Ortsbürgermeister Hans-Werner Mertes (rechts) und Dorfchronistin Klara Wanninger werden dem verstorbenen Domkapitular ein bleibendes Andenken bewahren. Links Michael Thomas von der Verbandsgemeindeverwaltung. TV-Foto: Ursula Schmieder

Dank Nikolaus Föhr hat das "Bildchen", wie die Minheimer den Bildstock mit der "Heiligen Familie" nennen, in der Pfarrkirche einen würdigen und sicheren Platz gefunden. Ortsbürgermeister Hans-Werner Mertes (rechts) und Dorfchronistin Klara Wanninger werden dem verstorbenen Domkapitular ein bleibendes Andenken bewahren. Links Michael Thomas von der Verbandsgemeindeverwaltung. TV-Foto: Ursula Schmieder

"Er wird uns fehlen", stellt Minheims Ortsbürgermeister Hans-Werner Mertes fest. Denn obschon Nikolaus Föhr, ein Sohn der Gemeinde, als Domkapitular in Trier gelebt hat, ist er seinem Heimatort stets eng verbunden gewesen. Ein Indiz dafür ist die in Arbeit befindliche Chronik, an der er mitgewirkt hat. Mertes erinnert sich noch gut an Föhrs Freude, als er ihn um seine Unterstützung gebeten hatte. Ohne ihn wäre die Chronik, die im Sommer erscheinen soll, längst nicht so weit, ist er überzeugt. Einen Termin für die Buchpräsentation gab es auch schon. Die Chronik sollte im August anlässlich von Föhrs Goldenem Priesterjubiläum erscheinen. "Bildchen" geht auf ein Unglück zurück

In diesem Zusammenhang hatte der Domkapitular bei Bildhauer Sebastian Langner auch die Restaurierung eines Bildstocks in Auftrag gegeben. Am "Bildchen", wie die Minheimer die Darstellung der "Heiligen Familie" nennen, hatte der Zahn der Zeit genagt. Auf Anregung von Föhr wurde das Werk eines unbekannten Bildhauers daher auch versetzt. Nachdem es von jeher am Weg nach Klausen Wind und Wetter ausgesetzt gewesen war, hat das Sandstein-Original nun in der Minheimer Pfarrkirche einen dauerhaften Platz gefunden. Und zwar, wie von Föhr angedacht, in der Nähe des Taufbeckens. Allerdings hatte der Geistliche auch daran gedacht, einen Dauerleihgabe-Vertrag aufzusetzen. Der fest hält, dass der Bildstock nach wie vor Eigentum der Gemeinde bleibt. Am jüngsten Standort - bis zur Landzusammenlegung hatte der Bildstock oberhalb der Wintricher Staustufe gestanden - finden Spaziergänger heute einen Abdruck des Bildstocks. Die Geschichte des "Bildchens" geht laut den Aufzeichnungen von Barbara Weitmann, einer Mitte des vorigen Jahrhunderts in Minheim unterrichtenden Lehrerin, auf ein Unglück in einer Lehmgrube zurück. Leider gebe es keine Jahreszahl, die auf das Alter des Bildstocks schließen lasse, bedauert Dorfchronistin Klara Wanninger. Dass er nun der Nachwelt erhalten bleibt, ist laut Mertes allein Föhr zu danken. Denn dieser hat nicht nur die Kosten von rund 4000 Euro komplett selbst übernommen, sondern auch immer wieder gedrängt, das möglichst schnell anzupacken. "Die nach uns kommen, werden dafür wahrscheinlich kein Verständnis mehr haben", habe er immer wieder um Eile gebeten, wie sich Mertes erinnert. Doch die Gemeinde hat ihrem Sohn nicht nur die Restaurierung des Bildchens zu danken. Auch an den Kosten für die Pieta, die heute im Gemeindehaus platzierte "Bürgermadonna", hatte sich Föhr im vorigen Jahr nicht unerheblich beteiligt. Und zu den Kosten für die Restaurierung des "St. Georg", der am Kriegerdenkmal in neuem Glanz erstrahlt, hat Föhr ebenfalls sein Scherflein beigesteuert. Minheims Sohn hinterlässt sogar über seinen Tod hinaus seine Spuren im Ort. Statt einer Kollekte anlässlich seines Priesterjubiläums wird nun die seines Sterbeamtes der Instandsetzung des Kreuzwegs zu Gute kommen. Laut Mertes kam dabei ein größerer Betrag zusammen, der dem von Föhr angedachten Zweck zugeführt wird.

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