Eine Chance für Kinder

NEUMAGEN-DHRON/MINHEIM. In Deutschland werden immer weniger Kinder geboren. Das hat Auswirkungen auf Kindergärten und Schulen. Die Landesregierung will dem Problem qualitativ zu Leibe rücken.

"Zukunftschance Kinder - Bildung von Anfang an." Dieses hehre Ziel hat die Landesregierung. Joachim Hofmann-Göttig, Staatssekretär im Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend, ist derzeit auf Tour, um den Menschen in Rheinland-Pfalz das Ziel näher zu bringen. Das Ansinnen steht auf fünf Säulen. Der Landtagsabgeordnete Günter Rösch erläuterte sie bei einer Diskussionsveranstaltung im Römerkastell in Neumagen-Dhron, Hofmann Göttig führte sie weiter aus und diskutierte mit den Zuhörern - in der Mehrzahl Leuten, die in Schulen und Kindertagesstätten arbeiten. Hofmann-Göttig und Rösch stellten "fünf Pluspunkte" heraus: Ausbau der Betreuungsangebote für Kinder unter drei Jahren; Öffnung des Kindergartens für Zweijährige (dafür besteht ab 2010 ein Rechtsanspruch); Beitragsfreiheit für das letzte Kindergartenjahr; verbindliche Sprachförderung; Verbesserung des Übergangs vom Kindergarten in die Schule.Beitragsfreiheit für letztes Kindergartenjahr

Bei der Umsetzung gibt es vor Ort Unterschiede. In der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron beispielsweise besuchen nahezu alle Fünfjährigen einen Kindergarten. In Städten und dort, wo es einen hohen Ausländeranteil gibt, ist das offensichtlich anders. Gerade dort soll aber das Erlernen der deutschen Sprache gefördert werden. Deshalb die Beitragsfreiheit, um auch sozial schwächeren Familien zu helfen. In der VG Neumagen-Dhron fehlen dagegen weitgehend Angebote für Kinder unter drei Jahren. Gleichzeitig sorgt die demografische Entwicklung dafür, dass es den Kindertagesstätten an Nachwuchs fehlt. Ein Beispiel ist Minheim, wo Hofmann-Göttig ebenfalls Station machte. Dort wird auch der Nachwuchs aus dem Nachbarort Kesten (Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues) betreut. In der Zusammenarbeit über die kommunalen Grenzen gibt es keine Probleme, und Bettina Atzor ist eine sehr engagierte Leiterin. Derzeit pendelt die Zahl in dem eingruppigen Kindergarten bei 20 bis 22 Kindern. Bis 2008 wird das voraussichtlich so bleiben. Danach ist mit einem Knick zu rechnen. Nun soll ermittelt werden, ob Bedarf besteht, die Einrichtung auch für unter Dreijährige zu öffnen - eventuell sogar für den Bereich der gesamten VG. Damit soll der Bestand der Kindertagesstätte langfristig gesichert werden. Rösch: Gemeinde Minheim soll tätig werden

Günter Rösch ermunterte Minheims Ortsbürgermeister Werner Mertes, in dieser Richtung tätig zu werden - auch wenn es mit einigen Investitionen verbunden sei. Rösch: "Sonst macht es vielleicht ein anderer." Bei der abendlichen Veranstaltung ging es auch um lokale Elemente, beispielsweise über das Angebot an Krippenplätzen im Kreis Bernkastel-Wittlich. "Die Zahl der Krippenplätze ist bei uns noch ausbaufähig", sagte Maria Bernard (Kreisverwaltung).

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