Eine Moselfahrt im alten Uerdinger

Ein Stück Eisenbahngeschichte rattert Anfang Oktober wieder über Gleise an der Mosel: der Uerdinger Schienenbus. Mit den roten Triebwagen verbinden viele Menschen lebhafte Erinnerungen.

Bullay/Traben-Trarbach. (red) In den 60er Jahren wurde er als Retter gefeiert: Der Uerdinger Schienenbus löste auf vielen Kleinbahnen die dampflokbespannten Personenzüge aus wirtschaftlichen Gründen ab. Nur dadurch war es auf vielen Nebenbahnen überhaupt möglich, den Personennahverkehr auch für die Zukunft aufrechtzuerhalten.

Wer von den Älteren ist früher nicht mit dem roten Brummer zur Schule oder zur Arbeit gefahren? Als dreiteilige Schienenbusgarnitur mit Motor- , Bei- und Steuerwagen war er auch fast zwei Jahrzehnte zwischen den Moselgemeinden Traben-Trarbach und Bullay unterwegs. An diese Zeit soll am Donnerstag, 2. Oktober, ab 19.17 Uhr bis Sonntag, 5. Oktober, um 18.45 Uhr auf einer der landschaftlich schönsten Nebenbahnen Europas an den roten Brummer erinnert werden.

Die Pfalzbahn ist mit ihrer dreiteiligen Schienenbusgarnitur an diesem langen Wochenende auf dem Schienenstrang entlang der Mosel unterwegs - mitten durch die Weinberge. Die Triebwagen fahren im Stundentakt - ab Bullay immer 17 Minuten nach und ab Traben-Trarbach 15 Minuten vor jeder vollen Stunde.

Die Organisatoren haben eine Sonderfahrkarte für diese Tage aufgelegt, die im roten Brummer bei Fahrtantritt verkauft wird. Die Einzelfahrt zwischen Bullay und Traben-Trarbach oder zurück kostet drei Euro. Natürlich gelten im Uerdinger Schienenbus auch die Regelfahrscheine der Deutschen Bahn oder die von Trans-Regio.

Die Organisatoren schreiben außerdem einen großen Fotowettbewerb aus: "Der Uerdinger an der Mosel" - so nannte man den historischen Triebwagen unter den Eisenbahnfans, weil er in einer Fabrik im nordrhein-westfälischen Uerdingen entwickelt und auf die Gleise gestellt wurde. Wer ihn in besonders schöner Pose mit der Kamera erwischt, hat die Chance auf Geldpreise. Die Fahrt über das Pündericher Hangviadukt, das längste doppelgleisige Eisenbahnviadukt Deutschlands, dürfte für viele Eisenbahn- und Fotofans ein besonders reizvolles Motiv sein.

Oder die Durchfahrt in Reil mit dem alten Steinviadukt mitten in der Ortschaft, ein unter Bahnfreuden bekanntes Motiv aus den 60er und 70erJahren des letzten Jahrhunderts.

Und oft bietet der Mosellauf mit seiner Last- und Personenschifffahrt einen besonders imposanten Hintergrund. Digitalfotos mit mindestens zwei MB und auch analoge Fotografien in der Größe 18 mal 24 Zentimeter sind zu dem Wettbewerb zugelassen - aber nur vier Bilder pro Fotofreund können eingereicht werden. Digitale Bilder können per E-Mail an moselweinbahn@cochem-zell.de gesandt werden oder auf CD, genau wie analoge Fotografien, an die Kreisverwaltung Cochem-Zell, Referat 21/Moselweinbahn, 56812 Cochem gesandt werden.

Mit dem Einsenden der Fotos gehen die Rechte der Veröffentlichung auf den Kreis Cochem-Zell über. Bei den eingesandten Dateien/Bilder sollte nicht fehlen: Name des Fotografen, Aufnahmetag und natürlich der Ort, an dem das Motiv entstanden ist.

Eine Experten-Jury aus Berufsfotografen, Touristikern und Experten der Bahn wird unter Ausschluss des Rechtsweges die besten Aufnahmen bestimmen. Der erste Platz wird mit 100 Euro, der zweite mit 80 Euro und der dritte Platz mit 50 Euro belohnt. Einsendeschluss für den Wettbewerb ist der 31. Oktober.

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