Im kommenden Jahr feiert die Stadt Traben-Trarbach ein großes Jubiläum. 100 Jahre sind es dann her, dass mit einem königlichen Erlass die rechtliche Vereinigung der Gemeinden Traben und Trarbach vollzogen wurde. Im Jahr des Zusammenschlusses zählte Traben-Trarbach 5123 Einwohner und gehörte damit zu den ansehnlichsten mittleren Städten des Regierungsbezirks Koblenz. Heute haben 4973 Personen in den beiden Stadtteilen Traben und Trarbach ihren Hauptwohnsitz.Traben-Trarbach ist immer noch ansehnlich - nach Beendigung zahlreicher Sanierungsmaßnahmen in diesem Jahr vielleicht sogar mehr denn je. Aber: Die wirtschaftliche Bedeutung hat ohne Zweifel abgenommen. Zählte Traben-Trarbach doch einst neben Bordeaux zu einem der wichtigsten Weinhandels-Orte auf der Welt.Diese "großen Zeiten" sind vorbei, heute kämpft Traben-Trarbach wie jede andere Kleinstadt in der Region um Arbeitsplätze, Gewerbeansiedlungen, um Kaufkunden und Feriengäste.Die Situation im Jahre 2003 ist nicht besonders rosig: Leere Kassen bei der öffentlichen Hand, eine negative Bevölkerungsentwicklung und eine schwache Konjunktur erzeugen eine pessimistische Grundstimmung. Zu allem Überfluss musste Traben-Trarbach in den vergangenen Jahren mit gravierenden Verkehrsproblemen fertig werden.Der Felsrutsch und die damit verbundene Sperrung der B 53 während der Hauptsaison brachte zahlreiche Geschäftsleute zur Verzweiflung, einige sogar an den Rand des Ruins. Die Großbaustelle Moselbrücke tat ihr übriges dazu. Die Brücke ist seit mehreren Wochen wieder zweispurig befahrbar, am 14. Juni wird die Fertigstellung mit einem fröhlichen Fest gefeiert.Ist das das Signal zum Aufbruch in eine gute Zukunft? Ja, denn es gibt Chancen, die es zu nutzen gilt. Ohne Zweifel gehört Traben-Trarbach zu den attraktivsten Fremdenverkehrsorten an der Mosel. Die Stadt ist welt weit bekannt für ihre einmalige Lage, für ihre Top-Hotels, die vor allem im Bereich "Wellness" Maßstäbe setzen. Doch es gibt auch kritische Stimmen, die meinen, Traben-Trarbach sei "zu elitär".Positiv ist: Traben-Trarbach ist nur einen Katzensprung vom Flughafen Hahn entfernt, der sich anschickt zu einem bedeutenden Airport in Deutschland zu werden.Was will Traben-Trarbach sein? Ein reines Touristenstädtchen? Die Diskussion um die Ausweisung zusätzlicher Gewerbeflächen auf Mont Royal machte ein Dilemma deutlich: Platz für Firmenansiedlungen ist nur begrenzt vorhanden, außerdem ist die Verkehrsanbindung problematisch.Heute Glücksfall, morgen Problemfall

Braucht daher Traben-Trarbach eine dritte Brücke? Wie würde das aussehen? Muss der Schwerlastverkehr zur Sicherheit und Ruhe der Einheimischen und Gäste weiträumig umgeleitet werden? Was sagen die großen Gewerbebetriebe dazu?Neben den Firmen Caeser und Langguth ist die Bundeswehr wichtigster Arbeitgeber in der Stadt. Einst ein Glücksfall, heute eher ein Problemfall, denn die Sorgen um den Bestand erzeugen Unsicherheit. Was ist, wenn sich die Bundeswehr ganz aus Traben-Trarbach zurückzieht? Welche Auswirkungen hätte dies auf die Wirtschaftskraft und soziale Struktur der Gemeinde?Jede Stadt will für seine Bewohner, Kunden und Gäste attraktiv sein. Auch Sie, liebe Leserinnen und Leser, können sich mit Vorschlägen zur Stadtentwicklung beteiligen, in dem Sie den unten auf dieser Seite angefügten Coupon ausfüllen.Das Ergebnis werden wir auswerten und auf dem Forum vorstellen.Zum Vormerken: Das TV -Forum zum Thema Stadtentwicklung Traben-Trarbach mit Kommunalpolitikern, mit Vertretern aus Handwerk, Handel und Gastronomie findet statt am Dienstag, 3. Juni, 19.30 Uhr, in der Loretta-Halle