Eine Zukunft für die Vergangenheit

KLEINICH. Die Scheune platzte fast aus allen Nähten, so viele Gäste waren zur Einweihung des neuen Kleinods in Oberkleinich gekommen. Mit viel tatkräftigem und finanziellem Einsatz hat der Heimat- und Verkehrsverein Kirchspiel Kleinich (HVV) das Gebäude als Museum und Kulturstätte hergerichtet (der TV berichtete).

Die schmucke Scheune, die auch von außen einen freundlichen Anblick bietet und abends mit Scheinwerfern ins rechte Licht gerückt werden kann, soll nicht nur landwirtschaftlichen Großgeräten als museale Heimat dienen, sondern auch geeigneter Ort für unterschiedliche kulturelle Veranstaltungen sein. "Der erste Bau-Abschnitt ist abgeschlossen", sagte der HVV-Vorsitzende Friedhorst Kirst in seinem Gruß- und Dankeswort. "Die Planungen der weiteren Räume liegen aber bereits in der Schublade", sagte Architekt Norbert Schug. Bürger, Ehrengäste und Vertreter aus Kommunalpolitik, Vereinen, Firmen und Institutionen nahmen an der Einweihungsfeier teil. Mit Worten, Gesang und Tanz wurde die Kulturscheune ihrer Bestimmung übergeben. In den Grußworten war viel die Rede von Heimat, Brauchtum und Engagement. "Ihr könnt stolz sein auf dieses Werk, eine Krönung in der fast 25-jährigen Vereinsgeschichte", hob der Ortsbürgermeister der Gemeinde Kleinich, Burkhard Born, hervor. Architekt Schug habe bei seiner Planung den idealen Mittelweg gefunden zwischen "Hervorheben und Einpassen in die Umgebung". Den Gruß- und Dankesworten schlossen sich Leo Wächter, Beigeordneter der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, Michael Pinter vom Heimatverein Morbach und Vertreter des Hunsrücker Holzmuseums sowie László Gilányi als Vorsitzender des Regionalrats Wirtschaft Rhein-Hunsrück an. Er gab einen detaillierten Überblick über das EU-Programm "Leader Plus", über das die Summe von 33 000 Euro in die Gesamtinvestition von 100 000 Euro einfloss. Ein Hinweisschild am Gebäude macht auf diese Förderung aufmerksam. Wächter sprach mit Blick auf die Nutzung der Kulturscheune von einer "Zukunft für unsere Vergangenheit". Die Kulturscheune in Oberkleinich werde dazu beitragen, dass der Heimatgedanke für nachfolgende Generationen lebendig bleibe. Unter dem Beifall der Gäste überreichte Architekt Norbert Schug dem HVV symbolisch den Schlüssel. "In diesem Bauwerk steckt viel Substanz, so dass nachfolgende Rentner und Ehrenamtliche noch eifrig hier wirken können", sagte er mit einem Schmunzeln. Auch der kirchliche Segen fehlte nicht. Pfarrer Stefan Haastert griff die kürzlich als schönstes Wort gekürten "Habseligkeiten" auf. "Hier werden Habseligkeiten gesammelt, Dinge, die man früher zum Leben und Arbeiten brauchte."

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