Eine willkommene Abwechslung

Das monatliche Boccia-Turnier des Bundesverbandes Selbsthilfe Körperbehinderter ist seit etlichen Jahren eine willkommene Abwechslung für Behinderte im Raum Bernkastel-Kues.

 Für die Mitglieder des Bundesverbandes Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK) ist das monatliche Boccia-Spiel in Bernkastel-Kues eine willkommene Abwechslung. TV-Foto: Ursula Schmieder

Für die Mitglieder des Bundesverbandes Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK) ist das monatliche Boccia-Spiel in Bernkastel-Kues eine willkommene Abwechslung. TV-Foto: Ursula Schmieder

Bernkastel-Kues. (urs) Der Startschuss ist längst gefallen. Doch die Teilnehmer des Boccia-Turniers haben es nicht allzu eilig loszulegen. Denn mindestens genau so wichtig, wie die monatliche sportliche Begegnung in der Sporthalle des Gymnasiums Bernkastel-Kues, ist ihnen das Wiedersehen mit den anderen. Einige sind schon seit Jahren dabei, andere erst kürzlich dazugestoßen. Oberste Priorität hat allerdings der Spaß.Verdanken können sie dieses Treffen Anita Reichert vom "Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter" (BSK). Die Leiterin der Brauneberger Geschäftstelle "Mittelmosel" hatte nicht nur vor etwa acht Jahren die Idee, mit speziellen Lederbällen solche Turniere auszurichten, sie setzt sich auch tatkräftig dafür ein, das Ganze zu organisieren. Mit am aufwendigsten ist es, alle Teilnehmer rechtzeitig abzuholen und wieder nach Hause zu fahren. Mit den drei Fahrzeugen der Geschäftsstelle, zwei kleine Busse und ein PKW, werden etliche Strecken zurückgelegt. "400 Kilometer sind so Standard", überschlägt Reichert die Tour mit Stationen wie Malborn, Hilscheid, Neumagen-Dhron, Minheim, Kindel, Wederath, Eckfeld und Strohn.Bei Beförderung und Turnier-Ausrichtung kann Reichert auf die Hilfe eines Zivildienst-Leistenden zählen sowie auf die eines Longkamper Ehepaares. Sigrid und Hans-Jürgen Katritzke hatten sich auf eine Anzeige "wer spendet Zeit" gemeldet. "Sie wollen nichts dafür haben - sie machen das, weil sie es machen wollen", sagt die Stellvertretende BSK-Landesvorsitzende. Dennoch wären die Turniere, die laut Reichert allen Interessierten offenstehen, ohne das Verständnis auf Kreisebene nicht möglich. Auf Vermittlung der Landrätin könne der BSK die barrierefreie Halle mit eigens eingezeichnetem Boccia-Spielfeld kostenlos nutzen.Einer der Nutznießer ist der 35-jährige Frank Martini aus Brauneberg. "Ich find's gut, auch mal etwas anderes zu sehen", freut sich der Rollifahrer über die Gelegenheit, mit anderen ins Gespräch zu kommen. In Trier gebe es ja noch Möglichkeiten für Behinderte, aber auf dem Land kaum. "Das ist eine willkommene Abwechslung zum oftmals gar nicht so einfachen Alltag", meint auch Markus Stolz aus Eckfeld. Vor allem aber mache es Spaß, und man sei mit Leuten zusammen, von denen jeder aus eigener Erfahrung wisse, wie der andere sich fühle. Daher kann auch Ruth Schmitz problemlos mitspielen. Wenn die Kreisvorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenverbandes an der Reihe ist, wird lediglich per Klopfzeichen die Position der Kugel signalisiert. "Dann weiß ich die Richtung - aber das geht ganz gut", versichert die unermüdliche Moselanerin, die auch regelmäßig zum Hallensport geht.Kontaktadressen des BSK: Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK), Bereich Mittelmosel, Brauneberg-Hirzlei: Anita Reichert, Telefon 06534/940066, E-Mail: anita.reichert@bsk-mittelmosel.de.Kontaktstelle Erbeskopf: Yvonne Wirth, Telefon 06504/1880, E-Mail: wirth3@freenet.de.Kontaktstelle Wittlicher Land: Hans-Günter Lasner, Telefon 06508/991386, E-Mail: wittlich@yahoo.de.

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