Einigkeit zum Vorzeigen

PLEIN. (ks) Aus 848 mach 45: Innerhalb von etwa zwei Jahren sind sich Pächter und Verpächter einig geworden. Sie haben viele kleine Flurstücke zusammengefasst und so untereinander getauscht, dass jeder das für sich passende Stück Land erhalten hat. Darauf sollen außerdem noch Bäume und Sträucher gepflanzt werden.

Die Rosskastanie, neben einem markanten vorher renovierten Wegekreuz in Richtung Sportplatz gepflanzt, markiert in Plein auf Dauer das Ende eines gelungenen Tauschverfahrens. Hubert Friedrich, Leiter des Dienstleistungszentrums für den ländlichen Raum (DLR)-Mosel, ehemals Kulturamt Bernkastel-Kues, machte den Unterschied zu den oft jahrelang dauernden Zusammenlegungsverfahren deutlich: "848 Flurstücke wurden in Plein auf freiwilliger Basis innerhalb von rund zwei Jahren zu 45 Tauschbesitzstücken zusammengefasst, ohne dass sich die Besitzverhältnisse änderten. Pächter und Verpächter erhielten durch entsprechende Pachtverträge die Sicherheit einer langfristigen und nachhaltigen Bewirtschaftung ihres Eigentums. Den Verpächtern wurden über 11 000 Euro Pachtprämie und den Landwirten 6 700 Euro Beihilfen für den Umbau ihrer Weide-Einfriedungen ausgezahlt." Günter Zelder, einziger Vollerwerbsbauer, hatte vor Jahren die Idee. "Die Feierabendbauern und die übrigen Grundstücksbesitzer zogen alle mit", sagte er. Die Gemeinde fand den Plan einstimmig für gut und so wurde Plein zum ersten Objekt für ein Nutzungstauschverfahren für das DLR-Mosel. "Für uns wurde es zu einem Vorzeigeobjekt, das wir für einen bundesweiten Wettbewerb anmelden werden", lobte deren Leiter die überaus gute Zusammenarbeit aller Ebenen in der 500-Seelen-Gemeinde Plein.Überwältigt von der Einigkeit

Vor allem Günter und Dagmar Zelder war die Freude über ein gelungenes Vorhaben anzumerken. "Überwältigt bin ich von der Einigkeit auf allen Ebenen bei allen Ideen und Vorhaben, die allen Vorteile brachten. Die Landwirte haben je nach Nutzung zusammenhängende Flächen bekommen. Ich habe langfristige Planungssicherheit, kann in entsprechende Maschinen investieren oder Lohnunternehmer kostengünstig einsetzen", so Zelder. Die Struktur der Nutzer war in Plein auch ideal für dieses Verfahren. So hat man neben den acht Landwirten hier auch den "Schiewer". Gerhard Linden hat sich in den letzten Jahren im Nebenerwerb aus den ursprünglich zwei Schafen, die den Rasen um sein Anwesen herum kurz hielten, über 30 Muttertiere gezüchtet. "Ich bekam die kleineren Parzellen um das Dorf herum zusammengelegt, die Streuobstwiesen oder die starken Hanglagen; ideal für meine Schafe und für die Besitzer, die ihr Eigentum jetzt auf Dauer bewirtschaftet bekommen", zeigt auch er sich überaus zufrieden. Ortsbürgermeister Peter Schmitz dankte allen Beteiligten. Auch er fand nur positive Argumente. "Wieder eine gelungene Gemeinschaftsaktion, bei der alle mitgemacht haben; vorher unnütze Feldwege werden jetzt mit bewirtschaftet, zwei Hektar Trittsteinbiotope wurden angelegt und es werden noch insgesamt 60 Obst- und Landschaftsbäume und über 300 Sträucher gepflanzt", zählte er die Argumente auf, die Plein auch für den Landeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" fit machen sollen.

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