Zum Artikel "Dicke Luft im Gemeinderat" (TV vom 22. Februar) schrieb uns dieser Leser:
Wann man den oben genannten Bericht liest, drängt sich unweigerlich der Eindruck auf, es geht hier nicht um das Abwägen von Kriterien mit den möglichen Fusionspartnern bei der anstehenden Kommunalreform. Es geht in der Ortsgemeinde Thalfang anscheinend ausschließlich darum, eingegangene Schulden auf andere abzuwälzen, damit diese das Zurückzahlen ihrer Verbindlichkeiten übernehmen. Das war und ist keine verantwortungsvolle Kommunalpolitik und wird bestimmt nicht überall mit Beifall zur Kenntnis genommen. In den 1970er Jahren wurde mit erheblichen finanziellen Anreizen versucht, auf freiwilliger Basis Verbandsgemeinden mit ihren Ortsgemeinden dazu zu bewegen, sich zu verbandsfreien Gemeinden zusammenzuschließen. Ein Selbstläufer ist daraus nicht geworden. Laut Wikipedia sind bis heute ganze acht solcher Einheitsgemeinden in Rheinland-Pfalz entstanden. Aber 94 Städte und 2169 Ortsgemeinden gehören weiterhin Verbandsgemeinden an, die für sie die Verwaltungsgeschäfte übernehmen.
Alle, die in der Einheitsgemeinde das Allheilmittel sehen, sollten sich darüber bewusst sein, dass die Eigenständigkeit einer Ortsgemeinde mehr beinhaltet als nur die Finanzen. Die Eigenständigkeit einer Ortsgemeinde gibt man einmal auf. Dann ist sie weg, und das für immer.
Rudolf Manz, Talling